Tin-Can-Phone

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© Tin Can

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Die Kabeltelefone sind zurück

Wir Kinder der 1980er-Jahre kennen sie nur allzu gut: Die Schnur am Telefon, die uns die Privatsphäre nahm. Um telefonieren zu können, musste man im Hausflur stehen. Und dort, wo alle zuhören konnten, plauderte man nun mit seinen Freunden oder sogar dem ersten Crush. 

Es war sein Segen, dass bald die Schnurlostelefone Einzug hielten und man sich zumindest ins eigene Zimmer zurückziehen konnte. Aber genau diese kabelgebundenen Telefone sollen nun ein Comeback feiern. Ein solches Revival versucht zumindest das US-Start-up Tin Can zu befeuern. 

Dabei geht es aber gar nicht allzu sehr um einen möglichen Trend von Gen-Z-Leuten, die Gefallen an derartiger Retro-Technik finden. Vielmehr sollen Kinder im Grundschulalter die Zielgruppe von Tin Can sein.

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Kein WLAN

Kinder sollen sich per Kabeltelefon verabreden und miteinander plaudern können - ohne Zutun der Eltern. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Kleinen dabei nicht den Gefahren und Ablenkungen von Smartphones ausgesetzt werden. 

Die Tin-Can-Phones sind keine echten Festnetztelefone. Sie kommen zwar im 1980er-Jahre-Look, bauen aber auf VoIP (Voice over Internet Protocol) auf. Es wird also über das Internet telefoniert. 

Damit die Telefonapparate online gehen können, müssen sie per Ethernet-Kabel an den Router angeschlossen werden. Das bedeutet, dass die Kinder sich nicht zurückziehen können und die Eltern mit einem Ohr zuhören können.  Spätestens jetzt weiß man auch, woher die Bezeichnung rührt: Tin Can ist nämlich die englische Bezeichnung für die Blechdosentelefone, die mit einer Schnur miteinander verbunden sind.

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Das Blechdosentelefon mit Internet

Außerdem können die Eltern über die Tin-Can-App das Telefon verwalten. Auf diese Weise können sie nicht nur schauen, wie das Telefon genutzt wird, sie können auch Zeiten auswählen, in denen das Gerät stumm geschaltet wird. Um jemanden damit anrufen zu können, hat jedes Tin-Can-Phone eine 5-stellige Rufnummer.

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Bald auch international verfügbar

Das Tin-Can-Phone gibt es in 2 verschiedenen Ausführungen, die jeweils 75 Dollar kosten. Vorerst sind die Telefone nur in den USA erhältlich. Tin Can arbeitet aber daran, die Geräte auch international zu verkaufen. 

Monatliche Kosten gibt es keine - außer, man will mit dem Tin-Can-Gerät auch herkömmliche Telefonnummern anrufen. Dafür wird es künftig ein Abo für 10 Dollar monatlich geben.

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Verklärende Erinnerungen?

Die Idee zu den Kabeltelefonen kam den Gründern von Tin Can angeblich, als sie sich mit anderen Eltern von Kindern im Grundschulalter unterhielten. Alle seien sich einig gewesen, dass sie selbst als Kinder enorm von kabelgebundenen Festnetztelefonen profitiert haben. 

Ob das nicht eine verklärte und romantisierende Erinnerung an längst vergangene Zeiten ist, wird sich spätestens dann herausstellen, wenn es um die Verkaufszahlen geht. Es bleibt abzuwarten, ob Tin Can mit seinen Kabeltelefonen tatsächlich einen Trend unter Eltern setzen kann.

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Florian Christof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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