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Dyson Omni-glide im Test: Der Drifter unter den Staubsaugern

Der Omni-glide ist so flach gebaut, dass man ohne Gelenkadapter unter Möbelstücke kommt

Der Dyson Omni-glide ist anders. Er sieht aus, als hätte sich jemand für einen Kinderfilm einen „modernen Hexenbesen“ ausgedacht. Der typische Pistolengriff von Dysons V-Serie fehlt, stattdessen gibt es einen durchgängigen Stil.

Auch die Bodenbürste ist anders. Sie hat nicht nur eine Walze, sondern gleich 2 und zusätzlich 4 kleine Räder, die um 360 Grad drehbar sind. Ich habe getestet, was hinter dem Konzept steckt und den Omni-glide über den Boden driften lassen.

Wie ein Wischmob der staubsaugt

Das auffälligste am Omni-glide ist die Griffform. Diese ist eine durchgängige Stange und erinnert so an frühe Staubsauger aus den 1920er-Jahren. Es gibt keine Kontur, keine leichte Kurve - nur die Stange.

Das ist anfangs gewöhnungsbedürftig, vor allem wenn man die Dyson V-Serie und deren Pistolengriffe gewohnt ist. Aufgrund der Griffform führt man den Omni-glide nicht vor dem Körper, wie normale Staubsauger, sondern eher seitlich, bzw. diagonal.

Das Geheimnis des Omni-glide: 2 Bürsten und 4 Räder. Die Räder sind um 360 Grad drehbar

Es ist fast so, als würde man mit einem Wischmob den Boden wischen. Dazu passt die Bodendüse, die laut Dyson den Omni-glide zu seinem „wendigsten Staubsauger“ macht. Durch die 4 360-Grad-Räder gleitet der Staubsauger mühelos in alle Richtungen.

Zusammen mit dem für Dyson-Geräte niedrigem Gewicht von nur 1,9 Kilogramm, macht es richtig Spaß, den Omni-glide über Parkett und Fliesen driften zu lassen.

Nur für Hartböden

Die Doppelrollen der Bodenbürste sorgen dafür, dass Schmutz sowohl beim Vorwärts- als auch Rückwärtsbewegen optimal aufgenommen wird. Dyson weist mehrfach darauf hin, dass der Omni-glide nur für Hartböden gedacht ist. Auf weichen Böden stoppen die Rollen der Bodenbürste. Dann muss man kurz den Staubsauger abdrehen, die Rollen mit der Hand ein bisschen bewegen und weiter gehts. Auf Fliesen und strukturiertem Parkett passiert das nicht.

Auf das Saugen von Polstermöbeln, Sesselleisten und ähnlichem muss man aber nicht verzichten. Dyson liefert beim Omni-glide 4 weitere Aufsätze mit. Für Polstermöbel und die Sitze im Auto ist etwa die Mini-Elektrobürste sehr gut geeignet. Für enge Stellen gibt es die Kombi-Zubehörbürste und die Düse mit Beleuchtung.

Diese Bürsten sind zusätzlich im Lieferumfang enthalten

Nicht kompatibel zur V-Serie

Wie bei den Staubsaugern der V-Serie kann das Rohr abgenommen und die kleinen Düsen direkt unter dem Staubbehälter angesteckt werden. Der Omni-glide wird so zum Handstaubsauger.

Auch wenn die Düsen ähnlich aussehen, sind sie nicht zu denen der V-Serie kompatibel. Wer also bereits einen Dyson-Akkustaubsauger zuhause hat, kann leider nicht dessen Aufsätze verwenden.

Der Omni-glide hat auch einen eigenen Ladestecker. Der Stecker des V15 passt nicht. Der Akku des Omni-glide ist ebenso nicht kompatibel zur V-Serie und wird direkt im Griff untergebracht.

Um den Omni-glide stets griffbereit zu haben, ist eine Wandhalterung im Lieferumfang enthalten. In der Halterung wird das Ladekabel eingeführt. So wird der Omni-glide beim Verstauen gleich aufgeladen.

Spezialist statt universaler Saubermacher

Alle diese Eigenschaften summieren sich dazu, dass der Omni-glide kein Staubsauger für alle Fälle ist. Er ist ein Hartboden-Spezialist und zum schnellen Saugen kleiner Flächen gedacht. Ein möglicher Einsatzort ist etwa das Bastelzimmer oder direkt in der Küche, wenn man schnell Schmutz nach dem Kochen wegmachen will.

Das Saugen der gesamten Wohnung ist, trotz des niedrigen Gewichts und der Drift-Eigenschaften, aufwändiger als mit dem Dyson V15. Da die Bodenbürste klein und dermaßen gelenkig ist, muss man sehr darauf achten, nicht Stellen auszulassen.

Links die Bürste des Omni-glide, rechts des V15 Detect. Die V15-Bürste ist breiter

Außerdem muss man mehr Schritte machen, da der Omni-glide, aufgrund seiner Griffform, weniger Reichweite hat, als ein herkömmlicher Dyson-Staubsauger.

Die Stangenform hat aber einen Vorteil: Da kein Pistolengriff am Ende ist, kann er sehr flach am Boden gelegt werden. So ist es einfach, unter Möbeln zu saugen.

Sehr gute Saugleistung

Obwohl der Omni-glide speziell ist, erfüllt er seine Primäraufgabe mit Bravur. Da, wo man staubsaugt, wird gründlich gesaugt. Auch das Absaugen von Polstermöbeln im Handsauger-Modus funktioniert mit der Mini-Elektrobürste sehr gut.

Der Turbo-Modus, der durch Drücken der Taste am Griff aktiviert wird, wird beim normalen Saugen kaum benötigt. Sinn macht er, wenn man die Plastikdüse verwendet, um Staub aus Ritzen oder von schmalen Oberflächen aufzusaugen.

Mit einem Druck wird der Staubsauger ein- und ausgeschaltet. Der Turbo-Modus wird mit der "Max"-Taste aktiviert

Kleiner Akku und Staubbehälter

Ohne Turbo-Modus hält eine Akkuladung bis zu 20 Minuten, laut Dyson. Realistisch sind 15 Minuten, was in meinem Fall für das komplette Durchsaugen einer 100 Quadratmeter großen Wohnung plus Absaugen der Couch ausreicht.

Dann muss man aber den Staubbehälter entleeren. Der ist, der kompakten Größe des Omni-glide geschuldet, nämlich nicht besonders groß. Nach einmal gründlich Wohnungsaugen ist er bereits voll. Nutzt man den Omni-glide wofür er eigentlich gedacht ist, nämlich um kleine Flächen gezielt zu reinigen, wird man 3 bis 5 Saugaktionen machen können, bevor man den Behälter leeren muss. Dyson-typisch geht das flott und ohne große Sauerei.

Fazit

Der Omni-glide ist der Spezialist im Dyson-Sortiment – oder der Freak, wenn man es weniger charmant ausdrücken will. Als einziger Staubsauger im Haushalt macht er dann Sinn, wenn man etwa eine Wohnung mit weniger als 60 Quadratmeter Größe hat, in der nur Hartböden sind.

Als Zweitsauger macht er da Sinn, wo sehr oft, sehr lokal gereinigt werden muss, wie etwa in der Wohnküche oder einem Zimmer, in dem oft gewerkt, gebastelt oder ähnliches wird. In diesem Fall muss man sich allerdings fragen, ob man 399 Euro für einen Zweitsauger investieren will.

 

Dyson Omni-glide auf der Website des Herstellers

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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Gregor Gruber

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