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Für 4K und 8K: Neuer H.266-Codec halbiert Videogröße

Das Fraunhofer Heinrich Hertz Institut hat einen neuen Video-Codec angekündigt. Dieser halbiert die Größe von Videofiles. Der H.266 Versatile Video Codec ist der Nachfolger von H.265, der derzeit auf über 10 Milliarden Geräten zum Einsatz kommt.

Das Institut hat jahrelang an der Entwicklung des Nachfolgers gearbeitet und sich hohe Ziele gesetzt: Die Files müssen mindestens 50 Prozent kleiner sein, weil die Kompression verbessert wurde. Das bedeutet: Ein UltraHD-Video im Umfang von 90 Minuten war mit dem alten Codec 10 GB groß, mit dem neuen Codec umfasst es nur noch 5 GB.

Speziell für 4K und 8K

Das Fraunhofer Heinrich Hertz Institut hat seine Entwicklung zudem umfassend dokumentiert – in einem 500-Seiten dicken Papier. Der neue Codec wurde speziell für Videos mit der Auflösung von 4K und 8K entwickelt, die deutlich mehr Speicher benötigen, als etwa FullHD-Videos. Dadurch können einerseits mehr hochqualitative Videos auf Smartphones gespeichert werden, andererseits werden weniger Daten beim Streaming verbraucht - egal ob am Handy oder SmartTV. Besonders wichtig wird das für Streaming-Diente wie Netflix, wenn Inhalte in 8K angeboten werden sollen.

Im Herbst will das Institut die nötige Software für H.266 veröffentlichen. Bis der Standard wirklich zum Einsatz kommen wird, könnten allerdings noch Jahre vergehen, speziell bei Smartphones und SmartTVs. Bei Apple etwa hat es beim H.265-Videocodec, der 2013 veröffentlicht wurde, bis zum Jahr 2017 gedauert, bis er in iOS 11 implementiert wurde.

Entwicklelt wurde H.266 gemeinsam mit Industrie-Führern Apple, Intel, Huawei, Ericsson, Qualcomm, Sony und Microsoft. Apple hatte im Jahr 2018 laut „Apple Insider“ aber auch mit alternativen Codecs geliebäugelt und will auch diese unterstützen.

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