Garmin-Uhr (Symbolbild)
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Garmin-Uhren könnten Blutzuckermessung bekommen

Garmin arbeitet offenbar an einer Art und Weise, wie Uhren künftig den Blutzucker am Handgelenk messen könnten. Darauf deutet ein Patent (Nummer 20250134464) hin, das im Mai veröffentlicht wurde. Das hat Gadget & Wearables entdeckt. 

Konkret geht es dabei um den HbA1c-Wert. Dieser Wert, auch als Langzeit-Blutzucker bekannt, gibt Auskunft über das durchschnittliche Blutzuckerniveau der vergangenen Wochen und ist insbesondere für Diabetiker ein wichtiger Indikator für den Verlauf. 

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Puls-Spektrometrie

Kernstück des Patents ist die Anwendung der Puls-Spektrometrie: Dabei wird Licht, vor allem im nahen Infrarotbereich, in die Haut eingestrahlt. Ein Netzwerk aus Lichtquellen und Detektoren, die auf verschiedene Wellenlängen abgestimmt sind, misst, wie das Licht vom Gewebe und Blut absorbiert oder reflektiert wird. Da Glukose die optischen Eigenschaften des Blutes beeinflusst, lassen sich so Veränderungen im Blutzuckerspiegel indirekt erfassen. Das Patent enthält detaillierte technische Spezifikationen, darunter das Sensordesign und die Signalverarbeitung

Ein zentrales Element des Patents ist die Kompensation des Anpressdrucks der Uhr auf die Haut, da dieser die Messergebnisse verfälschen kann. Garmin beschreibt etwa Algorithmen, um diesen Effekt zu berücksichtigen und so die Genauigkeit der Messung zu erhöhen.

BIld aus dem Garmin-Patent

Der Ansatz ist an sich nicht neu, die technischen Herausforderungen, um brauchbare Messungen zu bekommen, sind aber hoch. Der Grund ist, dass die Sensoren extrem genau sein müssen und die Verarbeitung der Daten anspruchsvoll ist. 

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Im Gegensatz zu klassischen Blutzuckermessgeräten oder kontinuierlichen Glukosemonitoren (CGM), die den aktuellen Glukosewert liefern, bietet Garmins Ansatz eine langfristige Überwachung. Der HbA1c-Wert ist unabhängig von kurzfristigen Schwankungen, etwa durch Mahlzeiten oder Sport.

Bequem

Sollte Garmin diese Technik serienreif machen, könnten Nutzer ihren HbA1c-Wert bequem und regelmäßig am Handgelenk ablesen. Bislang ist dafür ein Bluttest erforderlich. 

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Ob Garmins Ansatz zu einem marktfähigen Produkt führt, ist noch unklar. Man ist jedenfalls nicht das einzige Unternehmen, das an einer solchen nicht-invasiven Methode arbeitet, den Blutzucker zu messen. Auch Apple und Samsung haben sich bereits mit dem Thema beschäftigt. 

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