Symbolbild: Tesla Super Charger

Symbolbild: Tesla Super Charger

© APA/AFP/SAUL LOEB / SAUL LOEB

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GM und Ford nutzen künftig Tesla-Stecker

Der US-Autobauer General Motors hat am vergangenen Donnerstag verkündet, die Ladeanschlüsse seiner E-Autos vom Industriestandard CCS auf den Tesla-Standard NACS umzustellen. Bereits Ende Mai kündigte Ford einen ähnlichen Schritt an. Die Umstellung soll 2025 beginnen.

Damit können die E-Autos von GM und Ford in Zukunft das Supercharger-Netzwerk von Tesla in den USA nutzen. Die Umstellung zeigt allerdings auch, dass die Autohersteller glauben, dass schnelles Laden nicht das wichtigste für die Zukunft von E-Fahrzeugen ist. 

Supercharger laden langsamer

Bei den NACS-Anschlüssen der Supercharger-Stationen ist nämlich nur eine Gleichstrom-Ladung mit maximal 250 Kilowatt möglich. Im Gegensatz dazu wurde CCS für höhere Leistungen entwickelt. Generell sind Leistungen mit bis zu 350 Kilowatt möglich, mit wassergekühlten Kabeln sind mit dem Standard sogar bis zu 800 Kilowatt zu schaffen. Als der CCS-Standard auf den Markt kam, schien es daher nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Tesla auf den neueren Standard umsteigt. Das geschah allerdings nur bis zu einem gewissen Grad: In Europa ist Teslas Standard-Stecker eine CCS-Variante, in den USA wurde allerdings nicht umgerüstet.

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Schnelle Autoladestationen sind nämlich teuer. Während Heimladegeräte bereits für unter 1.000 Dollar zu haben sind, kosten Level-2-Ladegeräte mehrere Tausend Dollar. Die schnellsten Ladestationen (Level 3) schlagen mit einigen Zehntausend Dollar zu Buche. Der Ausbau von 350-Watt-Ladestationen ist in den USA noch begrenzt, wahrscheinlich auch wegen der Einschränkungen der elektrischen Infrastruktur. Es ist nämlich eine Herausforderung, die Ladestationen mit genügend Strom zu versorgen, ohne das Netz zu überlasten. 

Viele E-Autos laden nur mit 250 Kilowatt

Viele E-Autos sind zudem gar nicht für ein schnelleres Laden als mit 250 Kilowatt ausgerichtet. Je schneller ein E-Auto laden kann, desto mehr wird nämlich die Batterie des Fahrzeugs beansprucht, was sich wiederum negativ aus ihre Lebensspanne auswirken kann. Autos, die schneller laden, sind außerdem eher im hochpreisigen Segment zu finden.

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Schwächere Ladestationen, die jedoch näher beieinander liegen und besser zugänglich sind, scheinen laut GM und Ford die Zukunft zu sein - zumindest in den USA. In Europa könnte Tesla allerdings eine andere Schiene fahren. In den Niederlanden hat der Autobauer erst kürzlich seine erste 615 Kilowatt starke Ladestation installiert. Laut dem Unternehmen bieten die allermeisten Supercharger eine Ladeleistung von bis zu 150 Kilowatt - teilweise sogar bis 250 Kilowatt, einige wenige bis 120 Kilowatt.

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