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HP: Kuriose Erklärung, warum fremde Druckerpatronen gefährlich sind

Es ist ein altbekanntes Ärgernis für viele Besitzer*innen von Druckern: Will man nachgefüllte oder nicht originale Tintenpatronen nutzen, verweigern viele Geräte den Dienst. Das liegt oft nicht daran, dass die Patronen nicht nutzbar wären. Die Geräte arbeiten einfach prinzipiell nicht mit Patronen, die nicht von ihnen selbst stammen. Warum Hersteller nicht wollen, dass man zu den meist viel günstigeren Alternativen greift, liegt auf Hand. Denn sie verdienen oft nicht in erster Linie an den Druckern selbst, sondern eben an den Patronen. 

➤ Mehr lesen: HP-Firmware legt Drucker lahm, die billigere Tinte benutzen

HP-Chef Enrique Lores zufolge geht es den Firmen dabei aber gar nicht um den Gewinn. Vielmehr wolle man Nutzer*innen vor der Gefahr fremder Tintenpatronen schützen. Das sagt er zumindest in einem aktuellen Interview mit CNBC. “Wir wissen, dass das man Viren in die Patronen einschleusen kann”, so Lores. Dadurch könne Schadsoftware zum Drucker und dadurch auch in die Netzwerke gelangen. 

Der entsprechende Teil beginnt in etwa bei Minute 3:30. Zuvor spricht Lores noch darüber, wie falsche Patronen die Drucker möglicherweise beschädigen

Expert*innen skeptisch

Ars Technica berichtet ebenfalls über die kuriosen Aussagen. Redakteur Dan Goodin hat via Mastodon die Meinung von Expert*innen eingeholt. Sie zeigen sich allesamt skeptisch, dass das beschriebene Szenario für Kriminelle zielführend sei, sofern es sich nicht um eine extrem ausgeklügelte staatliche Attacke handelt. 

Ein von HP finanziertes Bug-Bounty-Programm hat in der Vergangenheit einmal die Gefahr in der Theorie beschrieben. Dabei zeigten Forscher*innen, wie es theoretisch möglich sei, über eine Drucker-Tintenpatrone Drucker zu hacken. Allerdings gelang ihnen das nur mit Patronen eines anderen Herstellers und nicht mit HP-Patronen. Belege oder Hinweise, dass derartige Hacks bzw. Angriffe bereits in der Praxis durchgeführt wurden, gibt es nicht. 

“Drucken als Abo”

Im weiteren Verlauf des Interviews erklärte Lores noch, dass des das Ziel des Unternehmens sei, “Drucken als Abo” zu verkaufen. Dies sei der einfachste Weg für Kund*innen und Unternehmen. Außerdem sei es der nachhaltigste, weil leere Patronen so wieder zu HP zurückgingen und wieder aufgefüllt werden. Gleichzeitig ist es für HP wohl die finanziell attraktivste Weise, ihre Produkte zu verkaufen. 

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