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Watch

Huawei: "Wir haben das bessere Design als Apple"

Auf dem eigenen "Innovation Day" in München hat Huawei keinen Zweifel daran gelassen, dass es dem Unternehmen mit dem Thema Smartphones und Wearables Ernst ist. Dabei will man bewusst im Highend-Segment mitspielen und scheut sich auch nicht vor einem direkten Vergleich mit Branchenprimus Apple, den die Chinesen offenbar als Vorbild und Maßstab zugleich auserwählt haben.

"Besser als Apple"

So hielt Huawei-Produktmanager Yang Yong bei seiner Keynote in München zum Erstaunen vieler Journalisten im Saal mehrfach eine Apple Watch hoch, um im Vergleich zur angekündigten eigenen Watch zu folgendem Schluss zu kommen: "Eine Smartwatch muss in erster Linie wie eine Uhr aussehen, deshalb haben wir uns bei unserer Watch für eine runde Form entschieden. Ich denke, dass wir das bessere Design als Apple haben", meinte Yang selbstbewusst.

In der Tat zählte die Huawei Watch beim Mobile World Congress im Februar in Barcelona zu den größten Überraschungen und konnte im futurezone-Hands-on mit guter Verarbeitung und flüssiger Software punkten. Ein Veröffentlichungsdatum steht zwar immer noch nicht fest. Aufgrund angeblicher Probleme mit Android Wear wurde der Marktstart von Frühsommmer auf Herbst verschoben. Auch soll das Gehäuse noch geringfügig schlanker werden.

Akkulaufzeit weiterhin unbekannt

"Wir wollten das System noch optimieren. Die Uhr wird sich dann noch besser anfühlen und noch schöner sein. Außerdem werden wir die Smartwatch mit der längsten Akkudauer haben", sagte Yang auf Nachfrage der futurezone, freilich ohne eine konkrete Akkulaufzeit anzugeben. Als mittelfristiges Ziel im Wearables-Bereich nannte Yang eine Akkulaufdauer von fünf Tagen. Das sei der Zeitraum, den sich Kunden bei einer Uhr zumindest wünschen würden.

Auch sonst machte die Präsentation des Huawei-Managers deutlich, dass das von Apple maßgeblich geprägte Konzept von schön designter und gut verarbeiteter Elektronik längst in Asien angekommen ist. "Technologie muss schön und modisch sein sowie Emotionen wecken, gerade im Wearables-Bereich", wiederholte Yang beinahe Mantra-artig. Neben der geplanten Watch diente das in der Tat ebenfalls edle Fitness-Armband TalkBand B2 sowie das Smartphone P8 als Beispiel für diese Ansicht.

Android Wear als Fragezeichen

Während Huawei mit dem P8 bereits bewiesen hat, dass hochwertige Materialien, gute Verarbeitung und ein attraktiver Preis (ab 499 Euro, UVP) sich nicht ausschließen, darf man gespannt sein, ob der chinesische Hersteller die hohen Erwartungen bei der Watch erfüllen kann. Neben dem weiterhin unbekannten Preis gilt dabei auch Android Wear als Fragezeichen.

Zum einen dürfte die eingeschränkte Nutzung von Google-Services in China die Verwendung von Android Wear am Heimmarkt erschweren, zum anderen mehren sich auch einzelne Stimmen - wie zuletzt etwa das britische Hardware Start-up Blocks Wearables - welches das junge Betriebssystem als zu limitierend erachten. Gegenüber der futurezone betonte Huawei-Manager Yang, dass man mit Android Wear zufrieden sei. Man werde allerdings eine Reihe eigener Apps entwickeln und bestehende Services für die eigene Watch optimieren.

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Martin Jan Stepanek

martinjan

Technologieverliebt. Wissenschaftsverliebt. Alte-Musik-Sänger im Vienna Vocal Consort. Mag gute Serien. Und Wien.

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