Apps im Vergleich: iPad vs. Android-Tablet

Apps im Vergleich: iPad vs. Android-Tablet

© miguel tomas / unsplash

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iPad vs. Android-Tablet im Test: Die Apps im Vergleich

Manche Anwendungen sehen auf einem Android-Tablet richtig lächerlich aus.

Jahrelang hat Google mit seinem Android-Betriebssystem den Tablet-Markt mehr oder weniger kampflos der Konkurrenz von Apple überlassen. Während bei Apples iOS beziehungsweise iPadOS die allermeisten Apps für den größeren Tablet-Screen optimiert wurden, vermisst man derartige Bemühungen in Googles Android-Ökosystem.

Insofern ist es wenig verwunderlich, dass Apple den Tablet-Markt mit einem Marktanteil von 34,2 Prozent (2021) dominiert. Samsung kommt auf 18,3 Prozent, Lenovo auf 10,5 und Amazon mit seinen Fire-Tablets auf 9,5 Prozent.

Tablet-Markt gewinnt an Bedeutung

Seit Beginn der Corona-Pandemie hat der Tablet-Markt wieder an Fahrt aufgenommen. So bieten nun auch Nokia, Xiaomi und Realme vergleichsweise günstige Geräte an. Auch Google hat erklärt, dass Android-Apps künftig besser für Tablets optimiert werden sollten. Man darf also gespannt sein.

Wir haben eine Bestandsaufnahme gemacht und uns angesehen, wie die verschiedenen Anwendungen auf einem Android-Tablet (Xiaomi Pad 5) aussehen und wie dieselben Apps auf einem Apple iPad (2021, 9th Gen.) dargestellt werden - mit zahlreichen Vergleichsbildern.

Diese Apps haben wir miteinander verglichen

Die Liste der Anwendungen

  • AirBnb
  • Amazon 
  • Checkfelix
  • Facebook
  • Feedly
  • FotMob
  • Geizhals
  • Gmail
  • Google Drive
  • Google News
  • H&M
  • Ikea
  • Instagram
  • Lieferando
  • Pocket
  • Reddit
  • Sonos
  • Spotify
  • Twitter
  • Willhaben
  • YouTube
  • Zalando

Androids Schwachpunkt

Auffallend ist zunächst, dass die wenigsten Anwendungen für Android-Tablets optimiert sind. Die allermeisten Android-Apps wurden für das Smartphone-Format entwickelt und werden auf einem Tablet einfach nur aufgeblasen und entsprechend größer dargestellt.

Insofern fährt man auf einem Android-Tablet am besten, wenn man es im Hochformat nutzt. Wer allerdings sein Tablet lieber im Querformat verwendet, wird schnell feststellen, dass zahlreiche Anwendungen den größeren Screen nicht optimal nutzen und die User-Experience zum Teil ein Graus ist.

links: © Florian Christof

rechts: © Florian Christof

Die Spotify-App sieht auf beiden Tablet gut aus

Apples Vorteil

Apple hingegen hat seine mobilen Betriebssysteme 2019 in iOS für iPhones und iPadOS für iPads aufgeteilt. Nicht zuletzt deshalb können die Anwendungen zielgenauer für die Smartphones und Tablets entwickelt werden.

Bemerkbar macht sich das unter anderem, dass die Apps auf einem iPad stimmiger aussehen und den zusätzlichen Bildschirmplatz effizienter nutzen. Beispielsweise ist bei einigen Anwendungen auf einem iPad - im Gegensatz zu einem iPhone - eine zusätzliche Seitenleiste für eine bessere Navigation oder weiterführenden Informationen vorhanden.

links: © Florian Christof

rechts: © Florian Christof

Die Gmail-App ist auf beiden Tablets gut umgesetzt

Gut umgesetzte Apps

An Android-Tablets ist aber nicht alles furchtbar: So sind etwa Gmail, Google Maps, Spotify, YouTube und auch Geizhals für Tablets-Screens optimiert. Gegenüber der Smartphone-Version der Apps, sorgt hier zum Teil eine zusätzliche, seitlich platzierte Navigationsleiste für eine bessere User-Experience. Diese Apps sind auch auf einem iPad ähnlich umgesetzt.

links: © Florian Christof

rechts: © Florian Christof

Bei der Geizhals-App wird die Display-Fläche auf beiden Tablets optimal genutzt

Nicht wirklich gut umgesetzt

Bei manchen Anwendungen scheint es so, als hätten sich die Entwickler*innen weder für die iPad- noch für die Android-Tablet-Version besondere Mühe gegeben; beispielsweise bei AirBnb, Feedly, Google News oder Willhaben, sowie Sonos, Google Drive, Pocket, Lieferando, Checkfelix, Zalando und H&M.

Diese Anwendungen bieten im Tablet-Format keinen zusätzlichen Mehrwert und sind einfach vergrößerte Versionen der Smartphone-Apps. Auf einem iPad hat das allerdings kaum einen negativen Einfluss auf die User-Experience, weil die Apps grundsätzlich kleinteiliger dargestellt werden.

links: © Florian Christof

rechts: © Florian Christof

Bei der Google-News-App wird die Screen-Fläche nicht optimal genutzt 

links: © Florian Christof

rechts: © Florian Christof

Bei der Airbnb-App wird die Screen-Fläche nicht optimal genutzt

iPad profitiert von kompakterer Darstellung

Insofern werden auf einem iPad mehr Inhalte auf demselben Platz wiedergegeben, wodurch die Anwendungen deutlich übersichtlicher und aufgeräumter wirken. Auf dem Android-Tablet hingegen werden dieselben Inhalte wesentlich größer dargestellt, worunter die Übersichtlichkeit schwer zu leiden hat. 

Für all jene, die ein Tablet hauptsächlich im Landscape-Modus verwenden, ist es ziemlich lästig, dass manche Apps nur im Hochformat verwendet werden können; beispielsweise die H&M-App auf einem iPad sowie auf einem Android-Tablet. Die Anwendung von Zalando lässt sich unter Android ebenso nur im Hochformat nutzen.

links: © Florian Christof

rechts: © Florian Christof

Die Checkfelix-App profitiert von der kleinteiligeren Darstellung auf iPads

Social-Media ist einfach nur grauslich

Die meisten Social-Media sind für Smartphone-Bildschirme optimiert und lassen sich nicht so ohne Weiteres im Querformat auf einem größeren Display darstellen. Vor allem Instagram, TikTok und Reddit sind sowohl auf einem Android-Tablet als auch auf einem iPad nur schwer zu ertragen: Entweder werden die Postings in Übergröße dargestellt (Reddit) oder die App imitiert einen Smartphone-Screen (Instagram) und lässt den restlichen Bildschirm einfach schwarz.

links: © Florian Christof

rechts: © Florian Christof

Die Facebook-App auf einem Android-Tablet sieht einfach nicht schön aus

Twitter- und Facebook nur auf iPad gut umgesetzt

Unter Android sind die Twitter- und Facebook-App ebenso einfach nur aufgeblasen, wodurch das Design komplett zerfällt: Bilder, Videos und Text wird in Übergröße dargestellt und sieht einfach nur scheußlich aus. Auf einem iPad sind die beiden Apps hingegen deutlich besser umgesetzt - mit Seitenleiste und weiteren Elementen. Auch die Darstellungsgröße von Bildern und Videos sind entsprechend angepasst. 

links: © Florian Christof

rechts: © Florian Christof

Die Twitter-App auf einem Android-Tablet ist kaum zu gebrauchen

Amazon-App verschwendet zu viel Platz

Ein Negativbeispiel für Apps auf einem Android-Tablet stellt auch die Amazon-App dar. Bei dem Online-Händler wird alles viel zu groß dargestellt, sodass die Übersichtlichkeit verloren geht. Auf einem iPad werden die Inhalte der Amazon-App hingegen dem Platz entsprechend effizient dargestellt.

links: © Florian Christof

rechts: © Florian Christof

Die Amazon-App: Die Vergleichsbilder sprechen für sich selbst

Das nächste Negativbeispiel

Über ein weiteres Negativbeispiel könnten Fußballfans stolpern. Auf einem iPad gibt es etwa bei der Fußball-App FotMob eine Seitenleiste für zusätzliche Informationen. Unter Android ist diese nicht vorhanden und die Inhalte werden einfach nur aufgeblasen dargestellt, wodurch das Design der App zerschossen wird.

links: © Florian Christof

rechts: © Florian Christof

Die FotMob-App: Auch hier - ohne Worte

Ikea-App mit schlechtem Überblick

Auch die Android-App von Ikea zählt zu jenen Apps, die beispielgebend für eine schlechte Umsetzung sind. Auf dem Android-Tablet wird die Screen-Fläche nicht optimal genutzt: Die Suchergebnisse werden viel zu groß dargestellt und bieten einen schlechten Überblick.

links: © Florian Christof

rechts: © Florian Christof

Ikea-App: Die Übersichtlichkeit der Suchergebnisse ist auf der Android-App nicht gegeben

Fazit

Wenig überraschend zeigt der Vergleich der einzelnen Apps, dass das iPad mit einer wesentlich besseren User-Experience punkten kann. Viele Anwendungen sind für iPad-Displays optimiert und bieten zusätzliche Info- sowie Navigationsleisten. Auch ohne extra Elemente werden die Inhalte auf einem iPad kleinteiliger dargestellt, wodurch die Übersichtlichkeit erhalten bleibt.

Auch wenn es einige Ausnahmen gibt, sind die Android-Apps auf einem Tablet nicht viel mehr als geklonte Smartphone-Anwendungen. Durch den größeren Bildschirm werden die Inhalte in der Regel einfach nur größer dargestellt, was dem Design, der Übersichtlichkeit und letztlich der User-Experience zu schaffen macht.

Bleibt zu hoffen, dass Google seine Ankündigungen wahr macht und künftig dem Android-Tablet-Segment mehr Beachtung schenkt. Ansonsten werden Android-Tablets nicht über ihre Bestimmung als Gaming- und Video-Streaming-Devices hinauswachsen können.

Apple iPad 10.2

Technische Spezifikationen

  • Maße und Gewicht: 250,6 x 174,1 x 7,5 Millimeter; 487 Gramm
  • Display: 10,2 Zoll IPS LCD, 500 nits (typ), 1620 x 2160 Pixel, 4:3 Ratio,
  • Kamera: 8 MP, f/2,4, 1,12µm, AF, 1080p mit maximal 30 fps
  • Selfie-Kamera: 12 MP, f/2,4, 1080p mit maximal 60 fps
  • Prozessor: Apple A13 Bionic (7 nm+)
  • Speicher: 3/64 GB, 3/256 GB
  • Akku: 8.557 mAh, 32,4 Watt Charging
  • Software: iPadOS 15.5
  • Sonstiges: Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.2, 3,5mm Kopfhöreranschluss, kein microSD-Karten-Einschub
  • Preis: 379 Euro (64 GB); 549 Euro (256 GB)

Xiaomi Pad 5 (2021)

Technische Spezifikationen

  • Maße und Gewicht: 254,7 x 166,3 x 6,9 Millimeter; 511 Gramm
  • Display: 11 Zoll IPS LCD, 120 Hz, HDR10, 1600 x 2560 Pixel, 16:10 Ratio,
  • Kamera: 13 MP, f/2,0, 4K mit maximal 30 fps
  • Selfie-Kamera: 8 MP, f/2,0, 1080p mit maximal 30 fps
  • Prozessor: Qualcomm Snapdragon 860 (7 nm)
  • Speicher: 6/128 GB, 6/256 GB
  • Akku: 8.720 mAh, 33 Watt Charging
  • Software: Android 11, MIUI 13.0.4.0
  • Sonstiges: Wi-Fi 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 5.0, kein Kopfhöreranschluss, kein microSD-Karten-Einschub
  • Preis: 362 Euro (128 GB)

Wir wir die Apps miteinander verglichen haben

Für den Vergleichstest haben wir ein Xiaomi Pad 5 und ein iPad (2021, 9th Gen.) verwendet, die einen ähnlich großen Screen haben. Hauptsächlich haben wir den Landscape-Modus genutzt.

Das iPad lief unter iPadOS 15.5, das Android-Tablet unter Android 11 mit der Xiaomi-Benutzeroberfläche MIUI 13.0.4. Weil jedes Android-Tablet eine eigene, herstellerspezifische Benutzeroberfläche verwendet, kann es bei der Darstellung auf anderen Android-Tablets kleinere Abweichungen geben.

In die Auswahl haben wir Anwendungen genommen, die zu den populärsten und weitverbreitetsten Apps gehören. Von professionellen Anwendungen, die zumeist ausschließlich für iPads verfügbar sind, haben wir gänzlich abgesehen.

Übrigens: Sämtliche Einstellungsmöglichkeiten auf dem Android-Tablet (Accessibility, Display, Darstellungsgröße, Schriftgröße) führen nicht zu einer besseren Darstellung. Das Layout-Design in den Apps bleibt stets dasselbe. 

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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