AirTags eignen sich auch für verlorene Schlüssel.

AirTags eignen sich auch für verlorene Schlüssel.

© Martin Stepanek

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Polizei verschenkt AirTags, um Autodiebstähle zu reduzieren

4 bis 7 Autos werden in der Stadt Arvada im US-Bundesstaat Colorado pro Woche gestohlen. Diese Zahlen steigen im Winter sogar weiter an, weil viele Leute ihre Autos warm laufen lassen, ohne selbst darin zu sitzen.

Die Polizei geht daher neue Wege, um Autodiebstähle einzudämmen: Sie verteilt AirTags und Tile Tracker.

Leere Autos mit eingeschaltetem Motor

Die 120.000 Einwohner-Stadt Arvada gilt als Hochburg für Autodiebe. Besonders im Winter steigen die Diebstähle aufgrund des sogenannten "Puffings" (schnaufen, pusten, paffen) an. Bei Kälte wärmen viele Bewohner ihr Auto vor: Sie schalten den Motor ein und gehen wieder ins Haus zurück bzw. lassen den Motor bei kurzen Stopps, etwa beim Einkaufen, einfach laufen. Das ist eine Einladung für Autodiebe

Die Polizei ruft die Bevölkerung daher immer wieder dazu auf, das Puffing zu unterlassen. Doch Gewohnheiten zu ändern, ist schwer.

Um die Autodiebstähle einzudämmen bzw. die Aufklärungsrate zu erhöhen, verteilt die lokale Polizei daher Bluetooth-Tracker von Apple und Tile. Am 19. Jänner fand laut CBS Colarado die erste Verteilaktion statt. Die Tracker gab es dabei kostenlos.

Nur Nutzer können Autos orten

Durch die vergleichsweise günstiger Tracker lassen sich Autos orten - zwar nicht von der Polizei direkt, aber von ihren Nutzern. Einen Warnsticker, dass das Auto getrackt wird, gab es bei der Aktion zusätzlich. Diesen kann man etwa auf die Stoßstange anbringen und somit potenzielle Autodiebe abschrecken - was hoffentlich die Diebstähle reduziert.

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Apples AirTags kommunizieren über Bluetooth mit den iPhones in der Umgebung, die wiederum den Standort des Trackers an den Besitzer weiterleiten. Geräte ab dem iPhone 11 können dank der Ultrabreitbandtechnologie (UWB) sogar die genaue Richtung und Entfernung des Trackers ermitteln. Da die iPhone-Dichte in den USA sehr hoch ist - Apples Marktanteil liegt bei 56 Prozent - ist die Ortung schnell und großflächig möglich.

Besitzt man kein iPhone, kann man einen Tile Tracker nutzen. Das Prinzip der Ortung funktioniert ähnlich, allerdings ist das Netzwerk der Geräte kleiner, die den Tracker aufspüren können. Nur Smartphones, auf denen die Tile-App installiert ist, können den Tracker orten bzw. die Standortdaten weiterleiten.

Mehrere Hersteller

Der Apple AirTag ist momentan um 30 Euro auf Amazon zu haben, den Tile Mate gibt es bereits ab 21 Euro pro Stück.

Ähnliche Tracker gibt es außerdem von Chipolo oder Samsung. Letztere funktionieren allerdings nur mit Samsung-Geräten, während erstere auf das Googles "Find my"-Netzwerk zurückgreifen. Dieses funktioniert theoretisch auf allen Android-Geräten, muss allerdings aktiv von den Nutzern aktiviert werden und ist somit nicht so breit gefächert wie Apples "Wo ist"-Netzwerk.

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Viele chinesische Hersteller bieten zudem günstige Tracker an, die allerdings nur mit Apple-Geräten funktionieren. Diese enthalten in der Regel keine UWB-Technologie, wodurch die Ortungsgenauigkeit eingeschränkt ist.

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