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Darauf sollte man beim Kauf von refurbished Handys achten

Gebraucht statt neu kaufen ist kein Geheimtipp mehr. Plattformen, die refurbished Smartphones verkaufen, also generalüberholte und aufbereitete Handys, werben mit zahlreichen Prüfschritten, Nachhaltigkeit und niedrigen Preisen.

Die deutsche Stiftung Warentest hat jetzt 45 Handys aus 9 Onlineportalen geprüft. Bewertet wurden die Gerätequalität und der Kaufprozess. 9 Handys hatten inakzeptable Fehler, etwa einen verzerrenden Lautsprecher. Dabei schnitten Ebay Refurbished, Clevertronic und Backmarket mit „gut“ ab. 

Beim österreichischen Portal refurbed reichte es mit 2,6 Punkten nur für ein „befriedigend“. Von 5 bestellten Geräten konnte bei einem die Sprache nicht auf Deutsch gestellt werden, bei einem anderen waren keine Sicherheitsupdates möglich. Die futurezone erklärt, was beim Kauf wichtig ist.

Nicht zu alt

Auch bei gebrauchten Geräten sollte man auf das Alter achten. Nach maximal 5 Jahren gibt es bei den meisten Geräten keine Sicherheitsupdates mehr, für einige ist schon nach 3 Jahren Schluss.

Hat man sich entschieden, sollte man Preise vergleichen, denn die Ersparnis kann schwanken. Über Online-Portale wie idealo.at und geizhals.at findet man den günstigsten Neupreis. Für ein schwarzes iPhone 12 mit 64 GB bezahlt man neu 680 Euro, generalüberholt erhält man das schon ab 400 Euro.

Über Verkäufer informieren

Einige Portale sind nur Vermittler, andere die Händler. Vermittler stellen einen Kaufvertrag zwischen Händler*innen und Konsument*innen her. Das kann die Abwicklung schwieriger machen, erklärt Kirstin Grüblinger vom Konsumentenschutz der Arbeiterkammer Wien der futurezone.

Daher sollte man die Kontaktmöglichkeiten prüfen. Hat man im Nachhinein Fragen oder Reklamationen, sollte man problemlos den Kundenservice erreichen können. Auch sollte man nachlesen, ob man bei Reklamationen gratis zurücksenden kann oder die Kosten selbst tragen muss.

Gut oder ausgezeichnet?

Generalüberholte Handys werden in verschiedenen Zuständen verkauft. Man sollte sich daher auf der jeweiligen Shop-Seite informieren, was die Kategorien „gut“, „sehr gut“ oder „ausgezeichnet“ bedeuten, erklärt Grüblinger. Die Einstufung betrifft nur den optischen Zustand, also Kratzer auf dem Display, aber auch Pixelfehler.

Nach dem Kauf sollte man die anfälligsten Komponenten prüfen: Funktionieren Lautsprecher und Kamera? Ist die Akkukapazität im angegebenen Rahmen? Hat das Display Fehler, die nicht der Kategorie entsprechen? Auch die Sicherheitseinstellungen sollte man überprüfen. Bei Stiftung Warentest hatten einige Handys noch Verknüpfungen zu Vorbesitzern.

Reklamationen

Entdeckt man Mängel schnell, kann man die Geräte mindestens innerhalb von 14 Tagen zurückgeben. Danach greifen Garantie oder Gewährleistung, so Grüblinger. Doch während die Garantie eine freiwillige Zusatzleistung ist, die je nach Plattform und Kaufoptionen variiert, ist die Gewährleistung gesetzlich vorgeschrieben. Bei gebrauchten Geräten kann es hier allerdings sein, dass nur ein Jahr statt den üblichen 2 gewährleistet wird - das muss allerdings beim Kauf deutlich kommuniziert werden.

Lohnt sich refurbished?

Stiftung Warentest konnte eine deutliche Preisersparnis nachweisen. Zudem sei die Qualität der Handys oft besser als erwartet gewesen. Das konnte auch die futurezone in einem Test zeigen (hier).

Aber auch die Nachhaltigkeit ist ein Faktor, denn Neukauf elektronischer Geräte geht immer mit dem Verbrauch von Rohstoffen einher. „Wenn man dann doch ein neues Smartphone benötigt, sollte man es secondhand oder refurbished kaufen, damit keine weiteren Ressourcen verbraucht werden“, unterstreicht auch Greenpeace-Wirtschaftsexpertin Ursula Bittner diesen Aspekt gegenüber der futurezone. Über 80 Prozent des CO2-Fußabdrucks eines Smartphones würde bei dessen Produktion entstehen, so die Erklärung.

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Franziska Bechtold

frau_grete

Liebt virtuelle Spielewelten, Gadgets, Wissenschaft und den Weltraum. Solange sie nicht selbst ins Weltall kann, flüchtet sie eben in Science Fiction.

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