Roboter soll Energie von Photovoltaik um 30 Prozent erhöhen
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Damit Solarzellen Energie produzieren, muss möglichst viel Sonne darauf scheinen – eh klar. Doch wenn die Panels schmutzig sind, kommt weniger Sonnenlicht darauf. Ein bisschen Dreck kann die Energieproduktion bereits drastisch reduzieren.
Die einfache Lösung: putzen. Bei großen Solaranlagen oder Photovoltaik auf Hausdächern, ist das aber für Menschen nicht nur anstrengend, sondern auch gefährlich. Abgesehen von der Sturzgefahr kommen Wind und widrige Bedienungen hinzu, etwa wenn die Solarfarm irgendwo in der Wüste steht, wo die Sonne brutal hinunterknallt.
Hier will das israelische Start-up Blade Ranger helfen: Mit einer Art Roomba für Photovoltaik. Der Roboter heißt Pleco und bürstet autonom Panels sauber.
Leicht genug, für einen Transport per Drohne
Pleco wiegt 20 Kilogramm, damit er problemlos von einem Menschen auf die Solarpanels gehoben werden kann. Damit unterscheidet er sich von anderen Putzrobotern, die üblicherweise schwer und groß sind, bzw. durch ihr Gewicht nicht geeignet sind, um Dachanlagen zu putzen.
Durch das geringe Gewicht kann Pleco sogar mit einer Drohne zum Ziel geflogen und abgesetzt werden. Das wird von Blade Ranger derzeit erprobt. Damit Pleco nicht abrutscht, hat er 2 Vakuum-Kammern, mit denen er sich festsaugt. So schafft er auch Panels mit 45 Grad Neigung zu reinigen.
Pleco arbeitet nur mit einer rotierenden Bürste, ohne Wasser oder Reinigungsmittel. Das schont die Umwelt. Innerhalb einer Stunde kann er bis zu 400 Quadratmeter autonom abbürsten. Umgerechnet schafft der Roboter in 3 Stunden 250 Kilowatt zu putzen. Laut Blade Ranger kann die regelmäßige Reinigung für bis zu 30 Prozent mehr Energieproduktion einer Photovoltaik-Anlage sorgen.
Hoher Preis
So nebenbei scannt der Roboter die Oberfläche der Panels, während er sie putzt. Durch Meldungen über Anomalien sollen die Anlagen-Betreiber frühzeitig erfahren, ob eine Wartung oder ein Austausch eines Panels nötig ist.
Für Privatnutzer*innen ist der Putz-Roboter aber eher nicht gedacht. Er kostet 12.750 US-Dollar. Bei einer Photovoltaik eines Einfamilienhauses müsste er schon sehr lang und sehr oft putzen, bis sich das im Vergleich zu einer regelmäßigen Reinigung durch eine angeheuerte Fachputzfirma rentiert.
Stattdessen richtet sich Pleco an Solarfarm-Betreiber und Putzfirmen. Bei großen Solarfarmen kann Pleco rund um die Uhr eingesetzt werden und Putzfirmen können Fachpersonal sinnvoller einteilen, während Pleco seine Runden auf den Solarzellen dreht.
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