Russische Firma verkauft Roboter-Klone echter Menschen
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In einer Pressemeldung teilte das Unternehmen Promobot mit, dass jeder Mensch nun androide Roboter bestellen könne - egal ob "für professionelle oder private" Zwecke. Die Roboter mit der Bezeichnung Robot-C sind ein beweglicher Torso ohne Beine. Die Maschine könne kommunizieren und Fragen beantworten. Dabei könne er auch Phrasen und Aussagen berühmter Persönlichkeiten erwidern.
Michael Jordan soll Trikots verkaufen
Die Roboter können laut Herstellerangaben über 600 Gesichtsausdrücke simulieren. 18 einzelne bewegliche Teile steuern das Gesicht des Roboter. Das Besondere ist allerdings, dass jede Person nachgebaut werden könne. Ein mögliches Einsatzgebiet sei der Einzelhandel: "Stellen Sie sich vor, eine Replik von Michael Jordan verkauft Basketball Trikots", heißt es auf der Website von Promobot.
Gegenüber CNBC sagte der Mitgründer der Firma und Entwickler Oleg Kivokurtsev: "Der Schlüsselmoment bei der Entwicklung war die Digitalisierung von Persönlichkeit und das Erschaffen eines individuellen Erscheinungsbildes. Als Resultat können wir unseren Kunden digitale Unsterblichkeit anbieten." Man habe bereits 10 Bestellungen von Firmen und Privatpersonen entgegengenommen.
Vier Roboter in Produktion
Je nach Wünschen der Kunden kostet ein Robot-C zwischen 20.000 und 50.000 US-Dollar. Derzeit arbeite man an vier Exemplaren, so Kivokurtsev gegenüber CNBC. Einer sei für eine Regierungseinrichtung und solle Ausweise scannen. Ein Weiterer sei Albert Einstein nachempfunden und für eine Ausstellung gedacht. Zwei Exemplare habe eine Familie aus dem Mittleren Osten in Auftrag gegeben, die sich androide Versionen der Mutter und des Vaters als Begrüßungskomitee für Gäste wünschen.
Das 2015 gegründete Start-up hatte im April mit einer PR-Aktion von sich Reden gemacht. Der Roboter Alex hatte als Nachrichtensprecher einige Beiträge des Senders Rossiya 24 moderiert. Das war mäßig überzeugend und war vor allem unfreiwillig komisch. Zuschauer beschrieben die Mimik des Roboters als "betrunken" und "bekifft".
Erinnerungen an Blade Runner
Die Ankündigung im November 2019 markiert zumindest für Science Fiction Fans ein besonderes Datum: Der Kult-Film Blade Runner (1982) von Ridley Scott spielt im November 2019 und zeigt eine fiktive Version von Los Angeles. Hier sucht der Blade Runner Rick Deckard (Harrison Ford) nach hoch entwickelten Replikanten, also Androiden, die einen freien Willen erlangen und für ihre Freiheit kämpfen. Der Film basiert auf dem Roman "Träumen Androiden von elektrischen Schafen?" von Scifi-Ikone Philip K. Dick. Der Auftritt des Roboter-Nachrichtensprecher Alex beweist allerdings, dass dieses Szenario wohl noch in weiter Ferne ist.
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