Samsung Galaxy S22-Serie im Kurztest: Unaufgeregt spannend
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Am Mittwoch hat Samsung seine neuen Flaggschiff-Smartphones vorgestellt: Das Galaxy S22, das S22+ sowie das S22 Ultra.
Während die ersteren beiden Modelle sich sehr stark an ihren Vorgängern orientieren, feiert beim Ultra ein alter Bekannter seine Wiederauferstehung, nämlich die Note-Serie. Nicht nur der S-Pen-Einschub, sondern auch die gesamte Designsprache erinnern sehr stark an die Smartphone-Serie, die 2020 eingestellt wurde.
Die futurezone hat die neuen Handys ausprobiert.
S22 und S22+
Wüsste man es nicht, dass es sich um die neue Generation handelt, könnte man beim S22 und S22+ fast meinen, man hätte die S21er-Serie vor sich liegen. Die grundlegende Designsprache ist sehr ähnlich geblieben.
Von vorne sehen viele Smartphones ja ohnehin mehr oder weniger gleich aus. Erkennbar beim S22 ist das Loch für die Frontkamera, wie man es schon kennt. Eine kleine Neuerung der Vorderseite liegt im Detail. So ist der schwarze Rahmen um das eigentliche Display beim S22 nun auf allen Seiten gleich breit. Bislang war es so, dass der Rahmen auf den kurzen Ecken des Handys eine Spur dicker war als auf den langen.
Unter dem Display befindet sich wieder der Fingerabdrucksensor. Das Gerät auf Basis der Ultraschall-Technologie konnte im Kurztest leider nicht ausprobiert werden. Da es sich aber im Wesentlichen um das gleiche Modell wie beim S21 handelt, dürften sich die Änderungen in Grenzen halten.
Auf der Rückseite des Smartphones befindet sich das Kamera-Modul, wie beim 21er, in einem abgerundeten Rechteck links oben am Gehäuse. Platzierung und Positionierung der Linsen sowie des LED-Blitzes sind gleich geblieben - genauso wie das obligatorische Samsung-Logo am unteren Drittel des Gehäuses. Beibehalten wurde auch die matte Oberfläche, die angenehm wenig fingerabdruckanfällig ist.
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Etwas deutlicher werden die Unterschiede, wenn man das S22 in die Hand nimmt. Der Übergang von Rahmen zur Rückseite ist nun nicht mehr so stark abgerundet, sondern eckiger. Diese unscheinbare Veränderung hat zur Folge, dass einem das S22 nicht mehr so leicht aus der Hand rutscht, wie sein Vorgänger.
Dazu trägt auch der Umstand bei, dass sowohl das reguläre Modell als auch das Plus geringfügig verkleinert wurden. Das Standard-Modell hat nun eine Displaydiagonale von 6,1 Zoll, das Plus 6,6 Zoll - jeweils 0,1 Zoll weniger als beim S21. Der Unterschied beim Display ist ohne direkten Vergleich kaum merkbar, der Haltekomfort profitiert aber deutlich.
Galaxy S22 Ultra: Lang lebe das Note
Völlig anders als sein Vorgänger kommt das Galaxy S22 Ultra daher. Das Design schreit so eindeutig Note, dass ab der ersten Sekunde klar ist, welche inoffizielle Fortsetzung Samsung hier liefert. Deutlich wird das etwas an der Form des Handys. Die kurzen Kanten sind flach und gehen sehr eckig auf die Vorder- und Rückseite über. Das Display ist an der linken und rechten Seite leicht nach unten gebogen und zieht sich so über die Kante (falls sich noch jemand erinnert, die Galaxy-Edge-Serie lässt grüßen).
Das Handy ist mit 6,8 Zoll sehr groß, entsprechend herausfordernd ist es, es mit einer Hand zu bedienen. Es liegt für seine Ausmaße aber immer noch einigermaßen gut in der Hand. Positiv ist, dass man trotz des abgerundeten Displays kaum das Risiko hat, unabsichtlich etwas auf dem Displayrand zu bedienen.
Auf der Unterseite befindet sich das, wonach sich viele Note-Fans gesehnt haben: Der Einschub für die S-Pen. Der smarte Stift funktioniert auf dem Display bei den ersten Test-Kritzeleien jedenfalls so, wie man es sich erwartet. Über die Taste am Stift lässt sich die Kamera aus der Entfernung auslösen - das ist standardmäßig eingestellt und funktioniert ebenfalls problemlos.
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Displays, Kamera und Innenleben
Alle Handys sind mit einem AMOLED-Display ausgestattet, das in der Praxis so farbstark und kontrastreich ist, wie man sich das erwartet. Die Auflösung bzw. Pixeldichte ist beim No…äh Ultra mit 500PPI (S22 und + 422 bzw. 390) zwar um einiges höher, das fällt aber mit freiem Auge nicht auf.
Samsung betont, dass die Displays besonders gute Helligkeitswerte haben. Schlagend soll das vor allem bei strahlendem Sonnenschein werden, damit man die Displays auch dann noch gut ablesen kann. Gleichzeitig gibt es auch einen besonders stark abgedunkelten Dimming-Modus, der die Nutzung des Smartphones in besonders dunklen Umgebungen so angenehm wie möglich machen soll. Beides konnte im Rahmen des Kurztests aber nicht in den Bedingungen getestet werden, für das es konzipiert wurde.
Neues gibt es auch bei der Kameras zu berichte. So wurden S22 und S22+ ein 3-fach optischer Zoom spendiert. Die Hauptkameras des Standard- und Plus-Modells lösen nun auch höher auf. Bei der Kamera des Ultras gibt es weniger Unterschiede im Vergleich zum Vorgänger. Bei allen Modellen wurden auch Nacht- und Porträtmodi überarbeitet. Die ersten Schnappschüsse im Test-Setting geben zwar nur einen eingeschränkten Eindruck, sind aber durchaus vielversprechend und machen Lust auf mehr.
Alle 3 Handys kommen mit dem gleichen Exynos 2200 Chip, der erwartungsgemäß genug Power haben müsste, um sämtliche Alltagsanwendungen problemlos zu stemmen. Im kurzen Swipen durch die Menüs und Standard-Apps funktionierte jedenfalls alles genauso flüssig, wie man es sich erwartet.
Erstes Fazit
Alle Modelle der S22-Serie machen im Kurztest einen ordentlichen Eindruck. Die äußerlichen Anpassungen des regulären sowie des Plus-Modells wirken durchdacht, das überarbeitetes Display und die neuen Kamera-Features ebenso, bedürfen aber noch eines ausgiebigeren Tests.
Das neue Ultra ist eindeutig als Fortsetzung des Galaxy Note zu erkennen und das ist auch gut so. Das hochpreisigste Gerät der S-Serie kann somit nicht nur mit mehr Megapixel, sondern auch mit S-Pen-Funktionen punkten, die man bei den anderen Modellen einfach nicht hat. Auch kann Samsung jetzt eine Käuferschicht bedienen, die sich Mitte 2020 zuletzt ein neues Smartphone geholt hat und vielleicht schon ganz scharf auf einen Nachfolger ist.
Insgesamt macht das Smartphone-Flaggschiff-Lineup der Koreaner jetzt einen deutlich aufgeräumteren Eindruck. Man hat nun im Frühjahr die aus 3 Modellen bestehende Galaxy-S-Serie, die konservativ das weiterführt, was ein Großteil der Käuferschaft will: Leistungsfähige Smartphone ohne viel Experimentiererei in verschiedenen Größen.
Für alle, die sich mehr Innovationen erhoffen, gibt es ja immerhin noch die Fold-Serie, die jedes Jahr im Sommer neu aufgelegt wird. Wer also mutigere Handys und Neuerungen sucht, sollte sich (vermutlich) August im Kalender rot anstreichen.
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