SodaStream E-Duo: Der elektrische Sprudler im Test

SodaStream E-Duo: Der elektrische Sprudler im Test

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SodaStream E-Duo: Der elektrische Sprudler im Test

Leitungswasser mit Kohlensäure zu versetzen hat sich zu einem Milliardengeschäft entwickelt. Ökologisch und ökonomisch sind Sprudler auf jeden Fall sinnvoll.

Perfektes Wasser kommt in Österreich glücklicherweise nahezu allerorts direkt aus der Leitung. Noch perfekter ist es für manche Geschmäcker aber erst, wenn das Trinkwasser einiges an Kohlensäure enthält. Und noch ein Stück perfekter ist es, wenn das Sprudelwasser so bequem wie nur möglich auf den Tisch kommt. 

So traf der Werbeslogan "Perfektes Wasser ohne Schleppen" genau ins Schwarze. Mit solchen Marketingsprüchen haben sich die SodaStream-Sprudler einen Fixplatz in vielen österreichischen Haushalten gesichert - der Marktanteil soll jenseits der 90 Prozent liegen.

Milliardengeschäft mit der Luft

SodaStream hat es geschafft, aus dem Verkauf von Luft ein Milliardengeschäft aufzubauen. Die Firma blickt auf eine mehr als hundertjährige Geschichte zurück und wurde erst 2018 für rund 2,8 Milliarden Euro von PepsiCo übernommen.

Natürlich verkauft SodaStream nicht nur Luft oder genauer gesagt CO2. Am Anfang des Sprudler-Ökosystems stehen selbstverständlich die SodaStream-Geräte und die passenden Glas- und Kunststoffflaschen. Neuester Zugang ist der SodaStream E-Duo, den ich genauer unter die Lupe genommen habe.

Mit dem E-Duo will SodaStream seine Sprudler nun auf eine neue Ebene stellen. Und zwar deswegen, weil es das einzige und erste Gerät des Unternehmens ist, das sowohl mit Glas- als auch mit den transportablen Kunststoffflaschen elektrisch und vollautomatisch funktioniert.

Elektrisch Sprudeln

Wozu soll der Sprudler nach einer Steckdose verlangen? Die mechanischen Geräte funktionieren doch wunderbar, oder? Ja, klar. Die stromlosen SodaStream sind auch immer noch verfügbar und das wird sich wohl so schnell nicht ändern. Doch der elektrische Sprudler hat dann doch einige Vorteile.

Weil zuvor von Perfektion die Rede war... Der E-Duo verleiht dem Leitungswasser nämlich konstant die perfekte Dosis Kohlensäure - wahlweise in 3 verschiedenen Stufen: mild, prickelnd und superprickelnd.

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SodaStream E-Duo

Für den Perfektionismus

Davon profitiert einerseits die immer gleichmäßige und gleichbleibende Dosierung - für Perfektionist*innen eben. Andererseits kann man auf diese Weise das Optimum aus dem CO2-Zylinder herausholen, weil nicht zu viel und nicht zu wenig Kohlensäure in die Flaschen gepumpt wird. Wie viel CO2 tatsächlich vom Wasser aufgenommen wird, hängt natürlich in erster Linie von dessen Temperatur ab. 

Wer die mechanischen SodaStream kennt, der wird eventuell darum Bescheid wissen: Jedes Mal, wenn ich den Sprudler-Knopf drücke, frage ich mich, wann denn wohl der optimale Zeitpunkt ist, den Knopf wieder loszulassen - ist schon genug CO2 im Wasser oder ist es bereits zu viel?

Bis zu 60 Liter Sprudelwasser sollen sich mit einem CO2-Zylinder ausgehen, behauptet SodaStream. Mit dem elektronischen Gerät auf niedrigster Stufe sollte es also garantiert sein, dass diese Menge Sodawasser erreicht wird. Beim mechanischen Sprudler ist das immer ein bisschen eine Glückssache.

Glas- und Plastikflaschen, pinke Zylinder und Kosten

Ein paar Fakten zum E-DUO: Die Bezeichnung des Geräts kommt von der elektronischen Bedienung und der dualen Verwendung der SodaStream-Flaschen. Es können nämlich sowohl die Glas- als auch die wiederverwendbare und transportablen Kunststoffflaschen verwendet werden.

Die blauen CO2-Zylinder zum Einschrauben können beim E-Duo nicht genutzt werden. Es können ausschließlich die pinken QuickConnect-Zylinder angeschlossen werden - so wie mittlerweile bei allen aktuellen SodaStream-Sprudlern. An die Steckdose kommt übrigens ein 12-Volt-Netzeil.

Der E-Duo ist auf SodaStream-Website für 159,99 Euro zu haben. Mit dabei sind eine Glas- und eine Kunststoffflasche sowie ein passender CO2-Zylinder. Gut möglich, dass dasselbe Gerät bei anderen Shops günstiger oder in Kombination mit verlockenden Bundles oder Sets angeboten wird.

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SodaStream E-Duo

Wie schaut's mit dem Stromverbrauch aus?

Die Anschaffung eines SodaStreams ist meist begleitet von steilen Kalkulationen, ob sich die Anschaffung wirklich lohnt und wie viel Sprudelwasser man trinken muss, damit sich der Gerätepreis amortisiert. Beim E-Duo muss nun auch noch der Strompreis in eine solche Berechnung miteinfließen.

Aber da kann ich schnell beruhigen. Denn der Elektro-Sprudler braucht so gut wie keinen Strom. Im Ruhezustand ist tatsächlich Ruhe. Hier zieht der E-Duo absolut keine Energie aus der Steckdose. Sprudelt man dann mit der stärksten Stufe, zeigt das Energiemessgerät 5 Watt.

Nach genau 10 Sekunden Sprudeln, ist dann auch schon wieder Schluss. Selbst wenn der E-Duo elektrisch betrieben wird, wird sich der Energieverbrauch vernachlässigbar in der Stromrechnung niederschlagen.

Kein mechanisches Sprudeln

Wie es mit der Langlebigkeit des elektrischen Sprudlers aussieht, kann an dieser Stelle nicht beantwortet werden. In der Regel verhält es sich allerdings schon so, dass die Elektronik meist vor der Mechanik den Geist aufgibt beziehungsweise deutlich schwieriger zu reparieren ist.

Auch wer sich bei einem Blackout im Kerzenschein gemütlich ein Sodawasser sprudeln möchte, wird Pech haben. Mechanisch kann der elektrische SodaStream nämlich nicht verwendet werden. In einem solchen außergewöhnlichen Fall empfiehlt sich dann noch das Anlegen eines Mineralwasservorrats.

Die Kosten im Vergleich

Apropos Mineralwasservorrat - kommen wir zur obligatorischen Rechnung, ab wann sich denn so ein SodaStream-Gerät rechnet. Die schnell aufgestellte und allgemein gültige Formel lautet: Je mehr Mineralwasser man trinkt und je teurer dieses Flaschenwasser ist, desto schneller amortisiert sich die Anschaffung eines SodaStream-Geräts.

Wer sich also jeden Tag einen Liter Römerquelle Prickelnd in den Rachen kippt, hat im ersten Jahr dieselben Kosten wie jemand, der sich den SodaStream E-Duo anschafft und ebenso jeden Tag einen Liter Sprudel trinkt. Im zweiten Jahr ist man den Mineralwasser-Käufer*innen finanziell bereits deutlich überlegen.

Die Kosten im Überblick

Der Austausch des CO2-Zylinders ist in Österreich absolut unproblematisch. Praktisch in jedem Supermarkt, in allen Drogerieketten, Baumärkten und in vielen anderen Geschäften können die passenden Kartuschen erworben oder leer-gegen-voll eingetauscht werden.

Ein neuer Zylinder mit einer Füllmenge von 425 Gramm Kohlendioxid kostet auf der SodaStream-Website 32,99 Euro. Das Auffüllen beziehungsweise das Austauschen eines leeren gegen einen vollen Zylinder kostet in einem Supermarkt in Österreich ungefähr 8,90 Euro - mancherorts ein bisschen weniger oder ein paar Cent mehr. Mit einem solchen Zylinder sollten sich dann bis zu 60 Liter Mineralwasser ausgehen.

Ein Liter Mineralwasser kostet je nach Marke und Supermarkt rund 0,50 Euro. Eine 1,5 Liter Flasche Römerquelle prickelnd kostet etwa bei Billa 0,85 Euro - auf 60 Liter macht das dann 34,20 Euro. Bei den laufenden Kosten ist der SodaStream den Mineralwasserflaschen also meilenweit voraus.

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    SodaStream E-Duo

    Umwelt und Aufwand

    Damit wären wir beim Umweltaspekt, der in den Werbeslogans von SodaStream mittlerweile einen recht hohen Stellenwert einnimmt. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass ein CO2-Zylinder in etwa 40 Stück 1,5 Liter Plastikflaschen ausmacht.

    Außerdem fallen das Schleppen und Entsorgen weg. Die schweren Plastikflaschen müssen ja auch vom Supermarkt in die Küche transportiert werden. Und wenn sie leer sind, sollten die Mineralwasserflaschen auch entsprechend entsorgt werden.

    Geht das nicht auch günstiger?

    8,90 Euro für bis zu 60 Liter Sprudelwasser sind unerreichbar, wenn man in Supermarkt-Mineralwasser-Einheiten rechnet. 8,90 Euro für 425 Gramm "Luft" sind dann aber doch wieder recht viel. Da stellt sich die Frage, bekommt die Kohlensäure vielleicht auch auf anderen Wegen in das Wasser oder zumindest in die SodaStream-Zylinder?

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      SodaStream E-Duo

      Workarounds, Adapter und allerlei Basteleien

      Das Lösungswort lautet: Adapter. In diversen Online-Shops werden beispielsweise verschiedene Verschlussstücke angeboten, mit denen CO2-Standardzylinder von Drittanbietern an die SodaStream-Sprudler angeschlossen werden können.

      Über ein Schlauchzwischenstück können auf diese Weise theoretisch auch deutlich größere Kohlensäureflaschen verwendet werden. Mit manchen Adaptern sollen sich auch die originalen SodaStream-Zylinder auffüllen lassen.

      Empfehlen können wir solche Umbauten und Basteleien an dieser Stelle nicht. Wer ein solches Projekt in Angriff nimmt, sollte auf alle Fälle bedenken, dass das Hantieren mit Druckflaschen auch schnell in die Hose gehen kann.

      Mit derartigen Hacks kann man allerdings noch deutlich günstiger zu seinem Sprudelwasser kommen. 425 Gramm CO2 im SodaStream-Zylinder kommen bekanntlich auf rund 8,90 Euro - macht pro Kilogramm 20,94 Euro. Wer sich bei Bauhaus eine Gasflasche mit Kohlensäure befüllen lässt, kommt pro Kilogramm CO2 auf 3,28 Euro.

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        SodaStream E-Duo

        Die Alternativen zu den SodaStream-Sprudlern

        Natürlich gibt es auch Alternativen zu den SodaStream-Sprudlern. Manche davon sind sogar deutlich günstiger in der Anschaffung und manche davon sehen wesentlich besser und moderner aus.

        Manche SodaStream-Alternativen setzen auf offene Anschlusssysteme, sodass man bei den CO2-Flaschen eine größere Auswahl hat und wodurch sie im laufenden Betrieb weniger Kosten verursachen als der Platzhirsch.

        Neben den Kosten und dem Design richtet sich natürlich eine zentrale Frage nach der Verfügbarkeit der CO2-Zylinder. Wenn für die passenden Kartuschen eventuell gar kein Leer-gegen-Voll-Austausch angeboten wird, sieht die Sache mit dem Preis und der Umweltverträglichkeit gleich wieder anders aus.

        Wenn man die passenden CO2-Zylinder nur online bestellen kann oder sie ausschließlich bei bestimmten Geschäften - etwa einem Baumarkt - bekommt, ist das unnötig kompliziert und ebenso wenig ökologisch. Das sollte jedenfalls bedacht werden, bevor man sich einen Sprudler anschafft.

        Hier einige SodaStream-Alternativen im Überblick:

        SodaStream-Alternativen im Überblick

        Fazit

        Wer zuhause regelmäßig Mineralwasser trinkt, sollte sich die Anschaffung eines Sprudlers auf alle Fälle überlegen. Wie man es auch rechnet und dreht: Ein Wassersprudler ist ökologisch und ökonomisch gesehen eine sinnvolle Anschaffung.

        Wenn es dann um die Auswahl eines passenden Sprudlers geht, ist der SodaStream E-Duo ganz bestimmt eine gute Wahl. Es muss aber vielleicht gar nicht das teuerste Gerät vom Branchenprimus sein. Der E-Duo ist mit 159,99 Euro (UVP) nämlich ziemlich teuer.

        Deutlich günstiger ist beispielsweise der SodaStream Terra für 82,99 Euro (UVP). Deutlich billiger bekommt man die SodaStream-Sprudler außerdem abseits der offiziellen Website - oft in Kombination mit mehreren Flaschen im Set.

        Noch günstiger in der Anschaffung sind die Wassersprudler von anderen Herstellern. Allerdings sollte man dabei das CO2-Zylinder-Ökosystem mitbedenken. Im Vergleich zu SodaStream kann dieses so manches Mal günstiger, aber auch wesentlich aufwendiger sein.

        Die Geräte und das Ökosystem von SodaStream sind vielleicht nicht die günstigsten - es ist aber bestimmt die unkomplizierte Wahl, wenn man auf der Suche nach einem Wassersprudler ist.

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        Florian Christof

        FlorianChristof

        Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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        Florian Christof

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