Starlink-Schüssel
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Starlink hebt Preise für ukrainische Kunden drastisch an

Die Nachfrage nach dem Starlink-Satelliteninternet von SpaceX steigt in der Ukraine, die aufgrund des Krieges mit Strom- und Mobilfunkausfällen kämpft. Mit dem Bedarf an Internetzugang steigen aber auch die Preise.  Kund*innen in der Ukraine haben auf Twitter angegeben, am Dienstag eine E-Mail von SpaceX über die Preiserhöhung erhalten zu haben.

Darin ist festgehalten, dass die monatlichen Kosten für Starlink in der Ukraine von umgerechnet 60 US-Dollar auf 75 US-Dollar erhöht werden. Diese Preiserhöhung soll ab dem 29. Dezember eingeführt werden. „Wenn Sie Ihren Dienst nicht fortsetzen möchten, können Sie ihn jederzeit kündigen“, heißt es.

Noch teurer sind die Empfangsgeräte. Neue Kund*innen müssen für die Starlink-Schüssel künftig 700 US-Dollar zahlen. Anfang des Jahres kosteten sie laut der Financial Times mit 385 Dollar um fast die Hälfte weniger. Vergleichsweise kostet die Schüssel für Anwender*innen in den USA 599 Dollar, gefolgt von einer monatlichen Servicegebühr von 110 US-Dollar, berichtet die Financial Times (hinter einer Paywall).

Die Preise sind auch im benachbarten Polen angestiegen, wo viele Ukrainer*innen Starlink beziehen. In den meisten anderen europäischen Ländern sind die Preise allerdings gleich geblieben. 

Preiserhöhung betrifft lokale Verbraucher*innen

Die Preiserhöhung dürfte lokale Verbraucher*innen betreffen, welche die Starlink-Schüssel in Gebieten ohne Internetzugang erstanden haben. Warum der Betreiber die Preise genau jetzt erhöht, ist unklar. Bisher hat SpaceX noch keine Stellung dazu bezogen.

Vor der Preiserhöhung hatte die ukrainische Regierung noch angekündigt, tausende Starlink-Systeme kaufen zu wollen. Damit wolle man die Internet-Versorgung in sogenannten „Unbesiegbarkeitszentren“ gewährleisten. Das sind Einrichtungen, in denen sich die Bürger*innen aufwärmen und etwa mit Wasser und Essen versorgt werden können.

Kritik für Finanzierungsantrag

Generell könnte das Unternehmen mit diesem Schritt seine Finanzierungsprobleme von Starlink lösen. Im vergangenen Monat hat SpaceX dem Pentagon mitgeteilt, Starlink in der Ukraine nicht mehr finanzieren zu können. Es sei denn, das Verteidigungsministerium zahle ihm mehrere zehn Millionen Dollar. 

Das Unternehmen hatte einen Finanzierungsantrag gestellt und wurde dafür stark kritisiert. Etwa 85 Prozent der 20.000 Starlink-Schüsseln, die in die Ukraine versandt wurden, wurden nach Angaben von SpaceX selbst von Ländern wie den USA, Polen und anderen Organisationen bezahlt oder teilweise bezahlt. Das geht aus einem Bericht der CNN hervor. 

Elon Musk zieht Antrag zurück

Als Antwort schrieb SpaceX-Chef Elon Musk im vergangenen Monat auf Twitter, er werde den Finanzierungsantrag wieder zurückziehen. Er ergänzte, das SpaceX 58 Prozent der Kosten für die Übertragung der Internetdaten an über 25.000 Starlink-Schüsseln in der Ukraine aus eigner Tasche zahle.

Das Pentagon gab Anfang diesen Monat bekannt, dennoch Finanzierungsgespräche mit SpaceX führen zu wollen.

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