Warum jedes Jahr zehntausende, funktionierende iPhones zerstört werden
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Das alte Smartphone loswerden und gleichzeitig etwas Gutes tun: Das versprechen Sammelaktionen. Solche Aktionen, wie etwa die Ö3 Wundertüte in Österreich, gibt es in zahlreichen westlichen Ländern. Man gibt das alte Handy ab, es wird aufgearbeitet, neu verkauft und der Erlös kommt wohltätigen Zwecken zu Gute. Leider vergessen iPhone-User oft auf eine Kleinigkeit. Das Altgerät landet dann nicht im Wiederverkauf, sondern im Shredder.
Die Konsumentenschutzgruppe CoPIRG hat herausgefunden, dass ein einziger Recycler in Colorado, USA, 66.000 iPhones in den vergangenen Jahren zerstören musste – obwohl diese noch funktioniert haben. Der Grund dafür: Die Spender haben vergessen, die Aktivierungssperre nach dem Zurücksetzen des Geräts zu deaktivieren, berichtet Motherboard.
Ersatzteile und Altmetall
Diese Schutzmaßnahme soll Diebe abschrecken, weil ein so gesperrtes iPhone nicht mehr verwendet werden kann. Bei dem Recycler hatten 2018 ein Viertel aller gesammelten iPhones, die noch funktionsfähig waren, die Aktivierungssperre aktiv. Diese Smartphones können nur noch zerlegt werden, um Ersatzteile weiterzuverkaufen und um die recycelbaren Materialen daraus zu gewinnen.
Der Recycler ist nicht mal der größte im US-Bundesstaat Colorado. Es ist davon auszugehen, dass jährlich, alleine in den USA, weit über 100.000 iPhones zerlegt werden, die eigentlich noch genutzt werden könnten. CoPIRG schlägt deshalb vor, dass Apple standardmäßig die Aktivierungssperre von zurückgesetzten iPhones nach 30 Tagen aufhebt, wenn die Geräte nicht als gestohlen gemeldet wurden. Denkbar wäre auch eine „Entsperrung anfragen“-Option. Der frühere Eigentümer könnte so über die iCloud die Aktivierungssperre des alten Smartphones aufheben.
Wer vor hat in Kürze sein iPhone zu spenden oder zu verkaufen, kann auf der Apple-Website nachlesen, wie die Aktivierungssperre deaktiviert wird.
Kommentare