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Xiaomi Mi Mix 3 mit Slider im Test: Abwechslungsreich und günstig

Xiaomi zählt mit seiner Mi-Mix-Reihe zu den Vorreitern in Sachen rahmenlosen Smartphones. Bereits 2016 sorgte das erste Handy dieser Reihe mit seinem riesigen, Notch-losen Display für Aufsehen (hier im futurezone-Test).

Das Mi Mix 3 schafft es wieder, seinen Nutzern einen rahmenlosen Display zu bieten, ohne dabei die Einschränkungen eines Notchs hinnehmen zu müssen. Einen Bildschirm, der die komplette Vorderseite des Gerätes einnimmt, ermöglicht die ausfahrbare Frontkamera mit dem so genannten Slider-Design.

Slider-Funktion

Nimmt man das Mi Mix 3 zum ersten Mal in die Hand, will man natürlich sofort die bewegliche Rückseite ausprobieren. Und diese funktioniert einwandfrei, genauso wie man es sich vorstellt.

Das Beeindruckende dabei ist, dass sich das gesamte Slider-Design sehr hochwertig und überhaupt nicht wackelig anfühlt. Verschiebt man die Rückseite entsteht nicht der Eindruck, das Smartphone würde demnächst auseinanderfallen. Die beweglichen Teile wirken so, als würden sie das Hervorholen der Selfie-Kamera auch auf die Dauer vertragen.

Wer nicht so wirklich auf Selfies steht, kann den Slider auch mit anderen Funktionen belegen. So kann man etwa eine beliebige App auswählen, welche sich beim Verschieben der Rückseite öffnet. Ebenso kann dadurch das Tools-Menü geöffnet werden, sodass man schnellen Zugriff auf Audio-Recorder, Timer, Taschenrechner, Notizblock oder Taschenlampe hat.

Wie es sich allerdings bei allen beweglichen Teilen verhält, lässt sich auch beim Xiaomi-Slider nicht sagen, wie dieser nach einigen Monaten oder gar Jahren täglicher Verwendung aussieht.

Schutzhülle schützt

Nach ein paar Tagen hat sich bereits gezeigt, dass sich im Bereich rund um die Frontkamera-Linsen recht schnell Schmutz und Staub ansammelt. Sollte sich etwa Sand oder ähnliches in den Slider verirren, könnte dieser irreparable Schäden am Slider beziehungsweise der Frontkamera anrichten.

Xiaomi hat dem Mi Mix 3 auch eine passende Schutzhülle beigelegt. Auch diese fühlt sich hochwertig an und macht das Gerät nicht wirklich klobiger als es ohnehin schon ist. Nach ein paar Tagen zeigte sich, dass die Schutzhülle die Staubansammlung im Slider-Bereich wesentlich mindert, wenn nicht überhaupt verhindert.

Kamera zählt zu den besten

Das Xiaomi Mi Mix 3 hat auf der Rückseite ein Dual-Kamera-Setup verbaut, bei dem beide Linsen mit jeweils 12 MP auflösen. Eine Linse setzt dabei auf den Sony-Sensor IMX363 und eine Blende von f/1,8. Bei der zweiten Linse kommt der Samsung-Sensor S5K3M3 zur Anwendung.

Die Kameraspezialisten von DxOMark bewerten das Mi Mix 3 mit 103 Punkten. Damit teilt sich das Xiaomi-Handy mit dem HTC U12+ und dem Samsung Galaxy Note 9 den dritten Platz und liegt noch vor dem iPhone XR, dem Huawei P20, dem Samsung Galaxy S9 Plus und dem Google Pixel 3. Geschlagen wird das Mi Mix 3 lediglich vom Huawei Mate 20 Pro, Huawei P20 Pro und dem iPhone XS Max.

Nachdem ich ein paar Fotos mit dem Mi Mix 3 geschossen habe, wird schnell klar, dass die Kameraspezialisten richtigliegen: Das Xiaomi-Smartphone verfügt über ein hervorragendes Kamera-Setup, mit dem sich Fotos erster Klasse schießen lassen.

Allerdings gäbe es bei der Kamera-Software noch Optimierungspotenzial: Im Vergleich zu anderen Smartphone-Spitzenmodellen tut sich die Software des Mi Mix 3 manchmal recht schwer dabei, Motive zu erkennen und sie entsprechend wiederzugeben. Das zeigt sich, dass hie und da die Farben etwas blass wirken oder etwas verfälscht dargestellt werden.

Selfie-Kamera

Die Dual-Frontkamera verbirgt sich wie erwähnt hinter dem Slider. Sie löst mit 24 MP und 2 MP (Tiefensensor) aus. Ähnlich wie die Hauptkamera macht auch die Selfie-Kamera hervorragende Fotos. Auch der Bokeh-Effekt funktioniert hier recht gut und lässt Selbstportraits mit der Tiefenschärfe eindrucksvoll wirken.

Fingerprint

Anders als beim Mi 8 Pro setzt Xiaomi beim Mi Mix 3 auf einen klassischen Fingerprintsensor, der auf einer dedizierten Fläche auf der Rückseite angebracht ist.

Dieser Bereich ist nicht allzu weit oben angesiedelt, sodass er mit dem Zeigefinger leicht erreichbar ist. Wie gewohnt funktioniert der Fingerabdruckscanner zuverlässig und quasi ohne Verzögerung.

Technische Spezifikationen

Im Inneren des Mi Mix 3 werkt ein Snapdragon 845 dem bis zu 10 GB RAM zur Seite gestellt sind. Unser Testgerät verfügte über einen internen Speicher von 128 GB und 6 GB RAM. Alternativ gibt es das Smartphone in den Ausführungen 256 GB mit 8/10 GB RAM sowie 128 GB mit 8 GB RAM.

Ein 3,5-mm-Klinkenanschluss ist keiner vorhanden, ebenso wenig ein SD-Card-Slot. Der Einschub für SIM-Karten bietet Platz für zwei. Geladen wird per USB-C. Mit 218 Gramm ist das Mi Mix 3 ein Schwergewicht und wiegt etwas mehr als vergleichbare Modelle der Konkurrenz.

Kein Notch

Riesiges Display

Das OLED-Display misst 6,39 Zoll, löst mit 1080 x 2340 Pixeln auf, kommt im Format von 19,5:9 und wird von Corning Gorilla Glass 5 geschützt. Die Screen-to-Body-Ratio beträgt ungefähr 94 Prozent und ist damit höher als jene aller anderen gängigen Smartphones.

Wie es sich für einen OLED-Screen gehört, werden beim Mi Mix 3 die Farben äußerst natürlich und kräftig dargestellt. Alles in allem lässt der Bildschirm keine Wünsche offen und besticht vor allem durch seine Größe ohne Einkerbung.

Eigener AI-Button

Nennenswert ist auch noch die AI-Taste an der linken Seite des Smartphones. Wird diese betätigt, startet der Google Assistant.

Will man keinen smarten Zuhörer, so kann man die Belegung dieser Taste frei wählen. Ich habe mich dabei zum Beispiel für die Hauptkamera entschieden.

Akku und kabelloses Laden

Im Lieferumfang des Mi Mix 3 ist auch eine kabellose 10-Watt-Qi-Ladestation inbegriffen. Man legt das Smartphone einfach auf das Ladegerät und schon wird der 3200-mAh-Akku aufgeladen.

Ob das Smartphone kabellos mit oder ohne Schutzhülle geladen wird, ist unerheblich. Bei 12 Prozent Restakku auf die Ladestation gelegt, zeigt der Akkustand zehn Minuten später 21 Prozent. Eine halbe Stunde nach Start des kabellosen Ladevorgangs steht der Akku bei 37 Prozent.

Wesentlich schneller ist der kabelgebundene Ladevorgang. Bei 12 Prozent Restakku an die Steckdose, zeigt der Akku zehn Minuten später bereits 30 Prozent. Nach insgesamt einer halben Stunde an der Steckdose steht der Akku bei 62 Prozent, nach insgesamt einer Stunde hat er die 90-Prozent-Marke geknackt.

In der alltäglichen Verwendung stellt sich der Akku des Mi Mix 3 als Marathonläufer heraus. Soll heißen, man kommt mit einer Akkuladung ganz leicht über den Tag.

Betriebssystem

Das Mi Mix 3 kommt mit Android 9.0 Pie. Darüber hat Xiaomi sein MIUI 10 gelegt, welches leider mit zahlreicher Bloatware und Xiaomi-eigenen Apps versehen ist. Diese Apps lassen sich auch nicht deinstallieren. Davon abgesehen gibt es an MIUI 10 kaum etwas auszusetzen.

Die Xiaomi-Version des Google Feed, die nach einem Links-Wisch im Homescreen auftaucht, lässt sich nun glücklicherweise deaktivieren. Auch alternative Launcher lässt Xiaomis MIUI 10 zu.

Preis und Verfügbarkeit

Obwohl das Xiaomi Mi Mix 3 in Österreich 529,90 Euro kostet, ist es immer noch ein extrem günstiges Spitzenklasse-Smartphone. Im Vergleich: Das ähnlich große iPhone XS Max kostet mindestens 1249 Euro, allerdings mit nur 64 GB Speicherplatz; das Samsung Note 9 kommt in etwa auf 780 Euro; das Huawei Mate 20 Pro auf 890 Euro.

In der Praxis

Das Xiaomi Mi Mix 3 ist die erfolgreiche Fortsetzung der Mi-Mix-Reihe von Xiaomi. Es ist zwar etwas klobiger als andere Smartphones, doch dafür verfügt es über ein Notch-loses OLED-Display erster Güte. Es liegt super in der Hand, rutscht nicht leicht und lässt sich daher weitgehend mit einer Hand bedienen.

Das stabil wirkende Slider-Design ist ein wahrer Hingucker und hebt das Mi Mix 3 deutlich von der Konkurrenz ab. Wer kaum Selfies macht, wird den Slider nur selten betätigen und die Schmutzansammlung im verschiebbaren Teil des Gerätes lässt sich durch die Schutzhülle weitgehend reduzieren.

Fotografieren mit der Kamera macht Spaß, da die Bildqualität sehr gut ist, obwohl manche Fotos etwas blass wirken und erst nach einer Nachbearbeitung so richtig zum Ausdruck kommen.

Fazit

Wer ein nicht allzu teures High-End-Smartphone will, das sich von der Konkurrenz abhebt, ist beim Xiaomi Mi Mix 3 genau richtig. Das Slider-Design wird bestimmt für Aufsehen sorgen. Auch wenn die Regel gilt "Je weniger mechanische Teile, desto länger halten Geräte" wirkt der Slider-Mechanismus gut verarbeitet und robust. Wer darauf achtet, dass nicht zu viel Schmutz in den Slider kommt, wird wahrscheinlich keine Probleme haben.

Und ist die Frontkamera einmal hervorgeholt, nimmt sie auch Selfies in guter Qualität auf. Ebenso lassen sich mit der Hauptkamera qualitativ hochwertige Fotos aufnehmen.

Was das Mi Mix 3 auch noch von den Wettstreitern abhebt, ist die mitgelieferte, kabellose Qi-Ladestation, die das Smartphone recht rasch auflädt.

Alles in allem ist das Mi Mix 3 ein würdiges und zudem leistbares Spitzenmodell, das eine willkommene Abwechslung zur hochpreisigen Konkurrenz darstellt und sich von dieser durch das Slider-Design wesentlich abhebt. Vor den Mitstreitern muss sich das Mi Mix 3 von Xiaomi keineswegs verstecken.

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Florian Christof

FlorianChristof

Großteils bin ich mit Produkttests beschäftigt - Smartphones, Elektroautos, Kopfhörer und alles was mit Strom betrieben wird.

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Florian Christof

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