Mit dem Laser können noch eine Reihe weiterer Daten bestimmt werden, etwa die geo-zentrische Position von Satelliten. Die kHz - Laserstation Graz war weltweit die erste Laserstation, die einen 2-kHz- Laser für diese Messungen verwendete. Die Laserstation am Observatorium Lustbühel ist auch imstande, Weltraumschrott zu lokalisieren.
Mit dem Laser können noch eine Reihe weiterer Daten bestimmt werden, etwa die geo-zentrische Position von Satelliten. Die kHz - Laserstation Graz war weltweit die erste Laserstation, die einen 2-kHz- Laser für diese Messungen verwendete. Die Laserstation am Observatorium Lustbühel ist auch imstande, Weltraumschrott zu lokalisieren.
© dpa/Frank Rumpenhorst

Science

Airbus testet Harpune, die Weltraumschrott einsammeln soll

Der Raum- und Luftfahrt-Hersteller Airbus testet derzeit in Großbritannien eine Harpune, mit der künftig Weltraumschrott eingefangen und kontrolliert in der Erdumlaufbahn zum Verglühen gebracht werden soll. Die knapp einen Meter lange Harpune bohre sich durch bekannte Materialien „wie ein heißes Messer durch Butter“, so der zuständige Projektleiter Alastair Wayman gegenüber der BBC. „Sobald die Spitze eingedrungen ist, öffnet sich eine Reihe von Widerhaken, die verhindern, dass die Harpune wieder rauskommt. Wir würden dann den Satelliten mit einem Seil stabilisieren.“

In einem Video der BBC ist zu sehen, wie die Harpune mit Druckluft auf knapp drei Zentimeter dicke Verbundstoff-Platten mit wabenförmiger Struktur geschossen wird. Ähnliches Material kommt auch meist bei Satelliten und Raketen zum Einsatz. Schon bald soll die Harpune auch auf eine Distanz von 25 Meter getestet werden. Als Maßstab wurde der mittlerweile außer Betrieb genommene Satellit Envisat Earth gewählt. Dieser 8,2 Tonnen schwere Satellit umkreist nach wie vor die Erde, obwohl er bereits seit 2012 nicht mehr in Betrieb ist. „Wenn wir eine Harpune entwickeln können, die Envisat schafft, kann sie auch alle andere Typen von Raumflugkörpern packen. Dazu zählen auch die verschiedenen Stufen von Trägerraketen, die meist im All zurückbleiben.“

Weltraumschrott wird zunehmend zum Problem. Derzeit werden rund 20.000 Objekte, die größer als zehn Zentimeter sind, in der Erdumlaufbahn erfasst. Eine Harpune sei für die meisten Objekte deutlich einfacher als andere Verfahren wie Netze oder Roboterarme. Dennoch sei die Entscheidung noch nicht gefallen, wie Envisat entsorgt werden soll. Im April soll im Zuge der „RemoveDebris“-Mission ein Demo-Satellit starten, der eine kleine Variante der Airbus-Harpune sowie ein Netz an Bord hat. Mit diesem sollen nun erste Tests in der Praxis durchgeführt werden.
 

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