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Science

180 Meter großer Asteroid wird heute mit Radiowellen beschossen

2010 XC15 fliegt heute an der Erde vorbei. Der 180 Meter große Asteroid kann unserem Planeten zwar nicht gefährlich werden, ist für Astronom*innen aber dennoch ein wichtiger Forschungsgegenstand. Forschende der University of Alaska Fairbanks untersuchen die Zusammensetzung von 2010 XC15 mit Radiowellen. So sollen künftig Schäden, von potenziell gefährlichen Asteroiden, die sich auf Kurs zur Erde befinden, abgeschätzt werden können.

Radiowellen erkunden das Asteroideninnere

"Mehr Wissen über das Innere eines Asteroiden ist wichtig, um zu bestimmen, wie man sich gegen ihn verteidigen kann" schreibt die Universität in einer Presseaussendung. Dieses Wissen erlangen die Astronom*innen mit der sogenannten HAARP-Anlage ("High Frequency Active Auroral Research Program"). Sie beschießt 2010 XC15 mit 9,6-Megahertz-Radiowellen.

Der 180 Meter große Asteroid 2010 XC15 nähert sich heute der Erde.

"Neu ist, dass wir versuchen, das Innere von Asteroiden mit langwelligen Radaren und Radioteleskopen vom Boden aus zu untersuchen", erklärt Mark Haynes, leitender Forscher des Projekts. "Längere Wellenlängen können das Innere eines Objekts viel besser durchdringen als die für die Kommunikation verwendeten Radiowellenlängen", so der Astronom. Es gäbe bereits zahlreiche Programme, die die Umlaufbahn, Form oder Oberfläche von Asteroiden untersuchen würden, nicht aber ihr Inneres.

Mit HAARP untersuchen die USA für gewöhnlich keine Asteroiden, sondern die obere Erdatmosphäre.

Aufschlussreich für gefährliche Asteroiden

Der heutige Test könnte das Potenzial für die Erkundung von Asteroiden durch langwellige Radiosignale aufzeigen. Gelingt es den Forschenden den Asteroiden auf diese Weise zu untersuchen, könnten sie die gleiche Methode auch für die Analyse anderer, potenziell gefährlicher Asteroiden anwenden.

Beispielsweise bei Apophis. Der Asteroid wurde 2004 entdeckt und wird der Erde am 13. April 2029 am nächsten kommen. Anders als 2010 XC15 stellt er tatsächlich eine Gefahr für den Planeten dar. Von der Planetary Society heißt es, Apophis "würde bei einem Aufprall bis zu mehrere hundert Kilometer von seiner Einschlagstelle entfernt weitreichende Zerstörung verursachen. Die freigesetzte Energie entspräche mehr als 1.000 Megatonnen TNT oder 10 bis 100 Atomwaffen". Ein tatsächlicher Einschlag sei allerdings sehr unwahrscheinlich. 

Etwa 80 Asteroiden sind laut der UAF 2019 der Erde näher gekommen als der Mond. Die meisten von ihnen sind erst bei ihrem Vorbeiflug an der Erde entdeckt worden. 

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