Videos: NASA-Sonde rammt Asteroiden mit 22.000 km/h
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11 Millionen Kilometer von der Erde entfernt, hat in der Nacht auf Dienstag ein spektakuläres Experiment stattgefunden. Die DART-Sonde der NASA hat mit rund 22.000 km/h absichtlich einen Asteroiden gerammt.
Das kleine Raumschiff war dabei mit einer nach vorne gerichteten Kamera ausgestattet. Die faszinierenden Bilder zeigen, wie die Sonde auf den Himmelskörper zusteuert und auf dessen Oberfläche einschlägt.
Ziel der DART-Mission (Double Asteroid Redirection Test) ist es, die Umlaufbahn des Himmelskörpers zu verändern. In Zukunft könnten so Asteroiden umgelenkt werden, die auf Kollisionskurs mit der Erde sind.
Einschlag im Zeitraffer
Auf den von der Kamera der Sonde zur Erde übertragenen Bildern wurde der Asteroid Dimorphos erst rund eine Stunde vor dem Einschlag als heller Punkt sichtbar, wurde dann immer größer und war schließlich mit Oberflächendetails und Schattierungen zu sehen - bis die Kamera beim Einschlag zerstört wurde und das Bild eine rote Störung anzeigte.
"Wir haben diesen Moment schon so lange geplant und so viel darüber gesprochen - aber die Bilder haben meine Erwartungen übertroffen", sagte NASA-Managerin Nancy Chabot. NASA-Chef Bill Nelson gratulierte seinem Team.
Sonde mit Autopilot unterwegs
Bis kurz vor Aufprall war nicht ganz sicher gewesen, ob die mit einer Geschwindigkeit von rund 6,6 Kilometern pro Sekunde fliegende Sonde von der Größe eines Getränkeautomaten, die die letzten Minuten im Autopilot unterwegs war, den Asteroiden von der Größe eines Fußballstadions auch wirklich treffen würde.
Die würfelförmige "DART"-Sonde war im November mithilfe einer "Falcon 9"-Rakete vom US-Bundesstaat Kalifornien aus gestartet. Beobachtet wurde der Einschlag der Sonde auch von anderen Blickwinkeln aus und mithilfe von Teleskopen.
Keine Gefahr für die Erde
Dimorphos, eine Art Mond des Asteroiden Didymos, stellt Berechnungen der NASA zufolge derzeit keine Gefahr für die Erde dar - und die Mission ist so angelegt, dass der Asteroid auch nach dem Aufprall der Sonde keine Gefahr darstellen soll. Von der rund 330 Millionen Dollar teuren Mission erhofft sich die NASA Erkenntnisse darüber, wie die Erde vor herannahenden Asteroiden geschützt werden könnte.
Mit dieser Frage beschäftigen sich die NASA und Forscher*innen auf der ganzen Welt schon seit vielen Jahren. Ein Asteroideneinschlag vor rund 66 Millionen Jahren gilt unter Wissenschafter*innen beispielsweise als führende Theorie dazu, warum die Dinosaurier ausstarben.
ESA-Sonde startet 2024
Derzeit wissen Wissenschafter*innen von keinem Asteroiden, der in absehbarer Zeit direkt auf die Erde zurasen könnte - aber Forscher haben rund 27.000 Asteroiden in der Nähe unseres Planeten identifiziert, davon rund 10.000 mit einem Durchmesser von mehr als 140 Metern.
Nach dem erfolgreichen Aufprall beginne nun die eigentliche wissenschaftliche Arbeit, sagte NASA-Managerin Glaze. Die Forscher*innen müssen nun untersuchen, ob sich die rund zwölfstündige Umlaufbahn des Dimorphos durch den Einschlag der Sonde verändert hat - und wenn ja, inwiefern sie sich verändert hat. 2024 soll zur noch genaueren Erforschung dieser Frage die Mission "Hera" der Europäischen Raumfahrtagentur ESA starten.
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