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© APA/AFP/STEPHANE DE SAKUTIN

Science

Asteroideneinschlag löschte Dinosaurier aus

Was lange angenommen wurde, scheint sich nun bestätigt zu haben: Der Einschlag eines Asteroiden vor 66 Millionen Jahren sorgte dafür, dass die Erde für Dinosaurier nicht mehr bewohnbar war. Der 10 Kilometer breite Asteroid hinterließ im mexikanischen Yucatán den Chicxulub-Krater mit 180 Kilometer Durchmesser.

Einige Forscher gingen bisher davon aus, der Asteroideneinschlag habe eine so massive Staubwolke aufgewirbelt, dass das Sonnenlicht blockiert wurde. Die Erde kühlte danach schnell ab und löste das Massensterben aus. Andere gingen davon aus, dass Vulkanausbrüche für einen schnellen Klimawandel gesorgt haben, wie er beispielsweise vor 359 Millionen Jahren ein Massensterben nach sich zog. Manche Forscher gingen wiederum davon aus, dass die beiden Theorien sich ergänzen.

Chicxulub-Krater in Mexiko

15 Prozent weniger Sonnenlicht

Wissenschaftler des University College London haben nun Modellversuche durchgeführt, um verschiedene Szenarien zu prüfen. Dabei fanden sie heraus, dass nur der Asteroideneinschlag die Lebensräume der Dinosaurier gänzlich zerstört haben konnte.

Der erste Test umfasste die Reduktion von Sonnenlicht um 5 Prozent. Dieser Fall würde eher durch eine Häufung von Vulkanausbrüchen eintreten und entspricht einer Konzentration von Schwefeldioxid und Schutt. Das hätte zwar den Lebensraum der Dinosaurier stark verkleinert, ausgestorben wären sie deshalb aber nicht.

Reduzierte man das Sonnenlicht aber um mindestens 15 Prozent, wie es durch den Einschlag eines Asteroiden passieren könnte, wären die Lebensräume vollständig zerstört worden. „Selbst wenn es keine Vulkanausbrüche gegeben hätte, wären die Dinosaurier auf jeden Fall ausgestorben“, erklärt der Forschungsleiter Alfio Alessandro Chiarenza dem Guardian.

Aufnahme des Chicxulub-Kraters von ESA-Astronaut Tim Peake

Neues Leben durch Vulkangase

Er vermutet, dass die Vulkane sogar dafür gesorgt haben, dass wieder neues Leben auf der Erde entstehen konnte. Diese Annahme wird auch von anderen Studien gestützt, die zeigen, dass die Vulkangase den Kohlenstoffkreislauf verändert und damit eine globale Erderwärmung eingedämmt haben. Chiarenza glaubt, dass die Abkühlung durch den Asteroideneinschlag so gebremst wurde. So könnten sich insbesondere die Pflanzen wieder erholt haben und Säugetiere hätten an Vielfalt und Körpergröße zugelegt.

Zudem fanden die Forscher Beweise, dass Dinosaurier frühere, massive Vulkanausbrüche in der indischen Deccan-Region durchaus überlebt haben. Sie gehen daher davon aus, dass das Massensterben von einem plötzlichen Ereignis – wie dem Asteroiden – ausgelöst wurde.

Kritik

Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin Proceedings der National Academy of Sciences veröffentlicht. Chiarenza geht davon aus, dass die Debatte um die Ursache des Massensterbens damit aber nicht vorbei ist. Erste Kritik kommt beispielsweise von der Paläontologin Gerta Keller von der Princeton Universität. Die Studie habe die jüngsten Forschungen zum Vulkanismus in der Deccan-Region ignoriert. Sie würden eindeutig darauf hinweisen, dass massive Vulkanausbrüche mit dem Massensterben zusammenfielen, sagte sie dem Guardian.

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