Warum Astronauten die Fingernägel abfallen
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Im Laufe der Evolution hat sich der menschliche Körper an die Gegebenheiten auf der Erde angepasst. Körperflüssigkeiten, Funktionsweise der Organe, die Sinne und zahlreiche andere menschliche Merkmale sind ganz wesentlich mit der Gravitation und dem atmosphärischen Druck verbunden.
Es ist daher kein Wunder, dass der Körper von Astronaut*innen ziemlich verrückt spielen kann, wenn er plötzlich schwerelos und ohne Atmosphäre dasteht. Knochen- und Muskelschwund sind dabei die bekanntesten Komplikationen, mit denen Raumfahrer*innen zu kämpfen haben.
Fingernägel fallen nach Spacewalk ab
Weniger bekannt ist, dass vielen Astronaut*innen die Fingernägel ausfallen, nachdem sie einen Spacewalk unternommen haben. Der korrekte Terminus dafür lautet Nagelablösung beziehungsweise Onycholyse. Dieses Phänomen hat offenbar weniger mit der fehlenden Gravitation zu tun als vielmehr mit den Druckverhältnissen.
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Bewegungsfreiheit vs. Druckanzug
Bei den Raumanzügen handelt es sich bekanntlich um Druckanzüge. Das stellt vor allem bei den Händen eine ziemliche Herausforderung dar, weil die Astronaut*innen bei ihren Außeneinsätzen handwerkliche Tätigkeiten verrichten müssen.
"Wenn die Handschuhe unter Druck stehen, wird die Bewegungsfreiheit eingeschränkt, was Druckstellen während der Arbeit verursacht. Das führt manchmal zu Schmerzen, Muskelermüdung, Abschürfungen und gelegentlich auch zu schwereren Verletzungen wie Onycholyse", heißt es in einem Fachartikel aus dem Jahr 2015.
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Formfaktor spielt wesentliche Rolle
Außerdem wurde herausgefunden, dass das Design und der Formfaktor der Handschuhe eine zentrale Rolle spielen, wenn es um das Verletzungsrisiko geht. Beim Vergleich von 2 verschiedenen Handschuhtypen kam heraus, dass bei einem der Modelle das Risiko 8,5-Mal höher ist, dass sich die Fingernägel ablösen.
All diese Ergebnisse fließen in die ständige Weiterentwicklung der NASA-Raumanzüge und den dazugehörigen Handschuhen mit ein. Mit den Artemis-Missionen, bei denen wieder Menschen am Mond landen sollen, werden neue Space-Suits konzipiert. Vielleicht gibt es bis dahin eine nachhaltige Lösung für der Fingernagelproblem.
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