Astronauten möglicherweise anfällig für Erektionsstörungen
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Muskelschwund und ausgedünnte Knochen gehören für Astronaut*innen als Folge einer Raumfahrtsmission bekanntlich zum Berufsrisiko. Nun könnte ein weiterer Faktor den Beruf unattraktiver machen: laut Forscher*innen der Florida State University besteht durch galaktisch kosmische Strahlung und Schwerelosigkeit die Gefahr eine erektile Dysfunktion zu entwickeln.
Bei der von der NASA mitfinanzierten Studie des Faseb-Journals forschten die Wissenschafter*innen jedoch nicht an Menschen, sondern an Ratten. In einer Reihe von Experimenten wurden Dutzende Nagetiere im Space Radiation Laboratory der NASA simulierter galaktischer kosmischer Strahlung ausgesetzt.
Tierversuch
Die Analyse der Rattengewebe ein Jahr später ergab, dass selbst eine geringe Exposition gegenüber galaktischer kosmischer Strahlung den oxidativen Stress bei den Tieren erhöhte. Dadurch wurde die Funktion der Arterie beeinträchtigt, welche den Penis und die Schwellkörper mit Blut versorgt. Auch die Schwerelosigkeit hatte einen Einfluss, aber nicht so deutlich.
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Die Erde ist durch das Magnetfeld und die Atmosphäre des Planeten in hohem Maße vor kosmischer Strahlung geschützt. Auf dem Mond und dem Mars sowie im Raum dazwischen gibt es jedoch keine wirksame Barriere. An Bord der ISS sind die Besatzungsmitglieder durch spezielle Abschirmungen und das Erdmagnetfeld geschützt, erhalten aber dennoch in einer Woche so viel Strahlung, wie ein Mensch auf der Erde in einem Jahr erfährt.
Keine Sorge
Die Forscher*innen geben abschließend Entwarnung für zukünftige Raumfahrer: Die Behandlung mit spezifischen Antioxidantien schien die Gewebefunktion der Schwellkörper nach der Einwirkung galaktisch kosmischer Strahlung wieder zu verbessern.
Das Artemis-Programm der NASA strebt an, bereits im nächsten Jahr Astronauten zum Mond zu schicken, wobei bemannte Missionen zum Mars bereits für 2040 geplant sind.
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