Astronomie-Wunderkind löst Rätsel um Katzenaugennebel

Der “komplizierteste Nebel der Galaxie” hat vielleicht sein großes Geheimnis enthüllt. Bisher tappten Forscher*innen im Dunkeln bei der Frage, wieso der Katzenaugennebel so eigenartig geformt ist. Nun scheint eine Lösung gefunden zu sein.

Nebel wie auch der Katzenaugennebel entstehen, wenn ein Stern in der Größe unserer Sonne am Ende ihres Daseins seine äußere Hülle ins All abwirft. Dabei entsteht eine Art Gasblase, die den sterbenden Stern umhüllt. Der 3.000 Lichtjahre entfernte Katzenaugennebel hält sich jedoch nicht an diese einfache Form. Wieso konnte bisher nicht erklärt werden. 

Astronomie-Wunderkind mit Lösung

Doch ein erst 17-jähriger Astrophysiker könnte die Lösung gefunden haben. Der US-Amerikaner Ryan Clairmont veröffentlichte diese in der Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. Dafür erstellte er das erste 3D-Modell des Katzenaugennebels.

Bei der Computersimulation kam Clairmont darauf, dass die Anordnung der Blasen im Katzenaugennebel nur möglich ist, wenn ein Stern einen Strom an dichtem Gas ausstößt. Dieser Gasstrom erzeugt jedoch nur einen kreisförmigen Schein, wenn ein zweiter Stern auf den sterbenden Hauptstern einwirkt. Laut Clairmont sei dies beim Katzenaugennebel der Fall. Der Winkel und die Richtung des Gasstroms veränderten sich aber mit der Zeit, wodurch die heutige Form des Katzenaugennebels entstanden ist.

Mit Astronomiepreis ausgezeichnet

Clairmont zeigt sich erfreut: “Es fühlt sich gut an, dass die eigene astrophysikalische Forschung tatsächlich Auswirkungen auf das Feld hat”, wird der erst 17-Jährige in einer Aussendung zitiert. Er wurde für seine Entdeckung bereits im vergangenen Jahr mit dem National Young Astronomer Award ausgezeichnet, dem höchsten Astronomiepreis für Jugendliche in den USA.