Astrophysiker: Menschen sollen auf Mega-Satelliten ziehen
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Seit je her suchen die Menschen nach einem Planeten, der unserer Erde ähnlich ist und damit auch Leben ermöglicht. Doch was, wenn wenn die Menschen sich nicht an die schwierigen Umstände eines neuen Planeten anpassen müssten, sondern auf einer künstlichen Raumstation leben könnten?
Der Wissenschaftler Pekka Janhunen vom Finnish Meteorological Institute in Helsinki hat ein Konzept für so eine schwebende Kolonie entwickelt. Seine Idee: Menschen sollen auf einem riesigen Satelliten leben. Damit würde man Herausforderungen umgehen. Etwa Terraforming, also das bewusste Verändern eines Planeten durch menschliche Eingriffe, oder das Leben in riesigen, teils unterirdischen Konstruktionen, die die Bewohner vor der tödlichen Planetenoberfläche schützen.
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22 Jahre Bauzeit
Der von Janhunen entwickelte Satellit soll nicht schwieriger umsetzbar sein, als die Besiedlung des Mars. Sie würde sich aus mehreren Modulen zusammensetzen, die über magnetische Träger zusammenhalten. Der Satellit selbst wäre scheibenförmig. 22 Jahre würde es dauern, bis er fertiggestellt wäre.
Die Raumstation würde im Orbit des Zwergplaneten Ceres platziert werden. Ceres ist der größte Himmelskörper im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter. Er hat einen Durchmesser von 964 Kilometern. Da die Station permanent um den Zwergplaneten kreist, könnte so eine künstliche Gravitation erzeugt werden.
Mit Grünanlagen und ohne Unwetter
Auf Ceres finden sich Stickstoff, Wasser und CO2, die man über einen Weltraumlift abbauen könnte. Um Sonnenlicht einzufangen und auf beide Seiten der Raumstation zu projizieren, sollen jeweils 2 Spiegel angebracht werden. Damit wäre sie wie eine Auster geformt. Innerhalb der Kolonie könnte eine 1,5 bis 4 Meter hohe Erdschicht angelegt werden, auf der Bäume und Gärten gepflanzt werden könnten. Positiver Effekt einer künstlichen Station: Es gibt weder Unwetter noch Umweltkatastrophen.
Ganz ohne Risiko ist die Idee natürlich nicht. Denn die Platzierung mitten in einem Asteroidengürtel birgt natürlich die Gefahr, dass die Kolonie von Meteoriteneinschlägen getroffen werden kann. Auch hierfür gibt es einen Plan: "Für große Impaktoren ist eine frühzeitige Erkennung und ein Ausweichmanöver des Habitats oder eine Ablenkung des Objekts möglich." Für mittelgroße Meteoriten könne ein Angriffssystem entwickelt werden, das Auffangwaffen oder Laser nutzt.
Natürlich ist das Bauprojekt bisher nur eine Idee. Mit seinen 10 Kilometern Länge und 114 Quadratkilometern Lebensraum könnte es laut Plan 56.700 Menschen beherbergen. Wie viel so ein Mammutprojekt kosten würde, sagt Janhunen allerdings nicht.
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