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Science

Mysteriöse Beben am Mars lassen Forscher rätseln

Zwei Forscher der Australian National University und der Chinese Academy of Sciences sind unlängst auf bisher unentdeckte Beben am Mars gestoßen. Hrvoje Tkalčić und sein Kollege Weijia Sun haben dabei Daten des NASA-Landers InSight genauer unter die Lupe genommen.

Generell wurden Hunderte Marsbeben aufgezeichnet. Die beiden Geophysiker wollten aber erfahren, ob einige davon in den Daten unbemerkt blieben. Im Zuge ihrer Analyse konnten sie schließlich 47 neue seismische Ereignisse ausmachen, die aus der Region namens Cerberus Fossae stammen.

Kein Muster ersichtlich

Zwei größere Beben fanden im Mai und Juli 2019 statt – alle restlichen, kleineren Beben dürften mit diesen in Zusammenhang stehen. Die Untersuchung weist keine Muster hinsichtlich der Ereigniszeitpunkte aus – der Marsmond Phobos dürfte somit keinen Einfluss darauf gehabt haben.

„Wir haben herausgefunden, dass diese Marsbeben wiederholt zu allen Tageszeiten am Mars stattgefunden haben, während vergangene Marsbeben, die von der NASA entdeckt und berichtet wurden, nur mitten in der Nacht, wenn der Planet ruhiger ist, aufgetreten sind“, so Tkalčić.

Sogenannter Dynamo erzeugt Magnetfeld

Die Ursache dafür ist derzeit noch unklar – die beste Erklärung seien Vulkanaktivitäten. Da Mars kein Magnetfeld besitzt, ging man allerdings lange Zeit davon aus, dass es keine vulkanischen Aktivitäten im Inneren des Roten Planeten gibt. Normalerweise werden Magnetfelder durch einen sogenannten Dynamo erzeugt – also durch eine Strömung elektrisch leitender Materie im Inneren eines Planeten. 

„Zu wissen, dass der Marsmantel noch aktiv ist, ist wesentlich für unser Verständnis darüber, wie der Mars sich als Planet entwickelt hat“, sagt Tkalčić. Auch für künftige Missionen seien die Analysen wertvoll. Mit den Daten könnten allgemein wichtige Fragen über das Solarsystem sowie über den Mantel und den Kern des Roten Planeten beantwortet werden. Auch könnte geklärt werden, wie der Mars sein Magnetfeld verloren hat. Die Studie wurde in Nature Communications veröffentlicht.

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