Ein Umspannwerk für das supraleitende Stromkabel in Shanghai.

Ein Umspannwerk für das supraleitende Stromkabel in Shanghai.

© Xinhua

Science

China vergräbt supraleitendes Stromkabel mitten in Shanghai

Chinesische Quellen behaupten, dass in Shanghai das erste supraleitende 35-kV-Stromkabel in einem Stadtkern verbaut wurde. Das 1,2 Kilometer lange Kabel soll bereits im August seinen Vollastbetrieb erreicht haben. Laut News.cgtn.com ist das Kabel das weltweit längste supraleitende Kabel seiner Art und auch das einzige Kabel, das vollständig unterirdisch verlegt wurde. Mit 35 kV zählt es zu den Mittelspannungsleitungen.

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Mit flüssigem Stickstoff gekühlt

Supraleitende Stromkabel können Strom nahezu verlustfrei übertragen. Supraleitende Materialien haben nämlich bei niedrigen Temperaturen kaum einen elektrischen Widerstand. Sie werden dafür meist mit flüssigem Stickstoff gekühlt. Ein supraleitendes Kabel kann etwa die 4- bis 6-fache Strommenge eines herkömmlichen Kabels auf der gleichen Spannungsebene übertragen. Besonders für unterirdische Leitungen ist das interessant, da somit etwa 70 Prozent des Platzes eingespart werden kann.

Städte wie Shanghai verwenden für ihre Verteilungsnetze, also Kabel im Spannungsbereich von 15 kV bis 35 kV, hauptsächlich supraleitende Kabel. Einzigartig für dieses Kabel ist allerdings die Länge und die unterirdische Verlegung im Rohr. Das Kabel ist "das Ergebnis 20-jähriger Bemühungen von Ingenieur*innen des Shanghai Electric Cable Research Institute (SECRI) der Shenergy Group, einem Unternehmen, das sich in den vergangenen 60 Jahren auf elektrische Kabel spezialisiert hat und an der Spitze der supraleitenden Übertragungsindustrie steht", beschreibt es China.org.cn.

Längere Kabel geplant

Das 1,2 Kilometer lange Kabel soll dabei nur der Anfang sein. Es setzt den Beginn der Entwicklung von 5 und 10 Kilometer langen supraleitenden Stromkabel. "Früher haben wir alle Hochspannungskabel importiert, aber dann haben die einheimischen Kabel aufgeholt", sagt Zong Xihua, stellvertretender Chefingenieur von SECRI. Jetzt sei man bei der supraleitenden Übertragungstechnologie weltweit sogar führend.
 

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