Saturn’s rings are seen as viewed by NASA’s Cassini spacecraft
© via REUTERS / NASA/JPL-Caltech/Space Science I

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Riesiges Energieungleichgewicht auf dem Saturn entdeckt

Der Saturn hat eine sehr exzentrische Umlaufbahn um die Sonne. Das bedeutet, sie gleicht eher einer Ellipse als einem Kreis, wodurch der Abstand zur Sonne um bis zu 20 Prozent schwankt. Dadurch kommt es zu großen Schwankungen in der Energiebilanz des Gasplaneten - er nimmt z.B. mehr Energie auf, als er abgibt. Aber nicht nur die Sonne spielt eine Rolle, auch Hitze, die aus dem Inneren des Planeten kommt, wie ein Forschungsteam der University of Houston herausfand.

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Lila: Auf den Saturn eintreffende Sonnenstrahlung, Gelb: Austretende Strahlung vom Saturn

Lila: Auf den Saturn eintreffende Sonnenstrahlung + Hitze aus dem Innern. Gelb: Austretende Strahlung vom Saturn

Einfluss auf Bildung gigantischer Stürme

Die Energiebilanz eines Planeten errechnet sich daraus, wie viel Strahlung von der Sonne der Planet aufnimmt und wie viel Wärmeenergie er in Form von Wärmestrahlung wieder abgibt. Eine weitere Hitzequelle neben der Sonne ist auch das Innere des Planeten. Saturn weist hier hohe Schwankungen auf. 

Das kann sich u.a. auf die Bildung gigantischer Stürme auswirken, die das Wetter auf dem Planeten dominieren. Die Daten, aus denen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diese Phänomene ablesen, stammen von der Raumsonde Cassini, die den Saturn von 2004 bis 2017 umkreiste.

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Energiebudget ist nicht ausgeglichen wie angenommen

Wie Science Alert berichtet, stellt die Erkenntnis der University of Houston eine absolute Neuheit dar. "In derzeitigen Modellen und Theorien der Atmosphäre, des Klimas und der Evolution der Gasriesen nimmt man an, dass das globale Energiebudget ausgeglichen ist", sagt Studienleiter Xinyue Wang. "Aber wir denken, dass die Entdeckung dieses saisonalen Energieungleichgewichts die Überarbeitung dieser Modelle und Theorien verlangt."

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Schwankungen auf der Erde kleiner, aber vorhanden

Das entdeckte Energieungleichgewicht am Saturn könne auch dabei helfen, das Wetter der Erde besser zu verstehen. Die Erde hat zwar eine wesentlich kreisförmigere Umlaufbahn um die Sonne als der Saturn und auch die Wärmeemissionen aus dem Inneren des Planeten sind wesentlich geringer, aber kleine Schwankungen gibt es. Aufgrund der kleineren Distanz zur Sonne laufen diese Schwankungen schneller ab. Im Falle des Saturn, der für eine Umrundung der Sonne 29,5 Jahre braucht, sind die Intervalle wesentlich länger.

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