Erster Asteroid mit 3 Monden entdeckt
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Asteroiden sind nicht unbedingt Einzelgänger, sondern können in manchen Fällen mehrere kleinere Begleiter haben. Forscher*innen des National Astronomical Research Institute in Thailand haben nun das erste System aus 4 Asteroiden gefunden.
130 Elektra, oder nur "Elektra", hat gleich 3 Monde. Solche Begleiter sind schwierig zu finden. Nur bei etwas über 150 von 1,1 Millionen gefundenen Asteroiden konnten bisher Monde festgestellt werden.
1873 entdeckt
Elektra hat einen Durchmesser von etwa 260 Kilometern und wurde bereits 1873 im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter gefunden.
Sein erster Mond ist 6 km breit und wurde 2003 entdeckt. Er umkreist Elektra in 1.300 km Entfernung. Der zweite ist nur 2 km breit und wurde 2014 gefunden, mit einem Abstand von 500 km zu Elektra.
Der nun entdeckte dritte Mond ist noch kleiner und näher an Elektra. Er hat einen Durchmesser von 1,6 km und ist nur 340 km vom zentralen Asteroiden entfernt. Er leuchtet 15.000-Mal schwächer als Elektra.
Datenreduktion und Algorithmen
Asteroiden zu finden ist bereits eine große Herausforderung, da sie meist schwach leuchten. Ihre Monde sind noch schwerer zu beobachten, da sie kleiner sind und daher noch weniger Licht reflektieren.
Um den dritten Mond zu finden nutzte Studienleiter Anthony Berdeu Daten des SPERE-Instruments des europäischen Very Large Telescope (VLT) in Chile ein. Diese lies er durch ein neu entwickeltes System zur Datenreduktion laufen. Damit wird Rauschen aus den Daten entfernt.
Mithilfe von Datenverarbeitungs-Algorithmen wurde außerdem der Lichtkranz (Halo) um Elektra reduziert. Nach all diesen Schritten kam der dritte Mond zum Vorschein.
Entstehung bleibt rätselhaft
Wie sich solche Asteroiden-Systeme bilden ist unbekannt. Einige können aus Staub entstehen, der vom zentralen Asteroiden abgegeben wird, andere aus Bruchstücken die bei einem Zusammenprall mit anderen Objekten entstehen. Asteroiden könnten auch bei ihrer Reise durchs All andere Objekte aufsammeln.
"Die Entdeckung des ersten Vierfach-Systems könnte dabei helfen die Mechanismen zu verstehen, die solche Systeme bilden", schreiben die Forscher*innen in ihrem Paper. Die Technik könnte außerdem dabei helfen, künftig mehr solcher Systeme zu finden. Dier Ergebnisse wurden im Fachmagazin The Astrophysical Journal Letters veröffentlicht.
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