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© APA/AFP/NASA/HANDOUT / HANDOUT

Science

Erstes James-Webb-Bild wird schon heute veröffentlicht

Joe Biden kann es kaum erwarten, die ersten Bilder zu sehen, die vom James Webb Weltraumteleskop geschossen wurden. Eines hat man ihm überlassen, das er nun am Montagabend der Welt präsentieren darf. Um 23:00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit wird es ein "Preview Event" im Weißen Haus geben. Das erste Webb-Bild wird zeitgleich auf den Webseiten von NASA, ESA und CSA (Kanada) veröffentlicht.

Einschalten am Dienstag, 16:30

Am Dienstag soll dann der vollständige Satz der ersten Bilder des Weltraumteleskops James Webb veröffentlicht werden. Um 16:30 wird es bei einer von den Weltraumagenturen parallel abgehaltenen und live gestreamten Veranstaltung soweit sein. Das Teleskop verspricht einen Blick in die Urzeiten des Universums, als die ersten Sterne erhellten und Galaxien geboren wurden.

Bereits Anfang des Jahres hatte das Teleskop erste Testbilder zur Erde geschickt - darunter Fotos von einem Stern und ein Selfie. Die für Dienstag geplante Veröffentlichung der Bilder soll nun "die vollen wissenschaftlichen Fähigkeiten von Webb demonstrieren". Auf diesen Aufnahmen sind demnach unter anderem der Carinanebel zu sehen, wo sich bizarr anmutende Staub- und Gasstrukturen türmen, die Galaxiengruppe "Stephans Quintett" sowie der Riesen-Exoplanet "Wasp-96 b".

Neue Weltsicht auf die Natur

"Was wir am 12. Juli sehen werden, ist nicht nur ein Bild", twitterte der Schweizer NASA-Forschungsdirektor Thomas Zurbuchen kürzlich. Es sei eine neue Weltsicht auf die Natur. Seit Jahrzehnten, Jahrhunderten und Jahrtausenden verborgene Geheimnisse würden preisgegeben.

Webb ist das bisher leistungsstärkste - und teuerste - je gebaute Teleskop. Es soll die Frühzeit des Universums vor 13 Milliarden Jahren erkunden und damit nur wenige hundert Millionen Jahre nach dem Urknall zurückblicken. Astronominnen und Astronomen versprechen sich Rückschlüsse auf die Bildung der ersten Sterne und Galaxien. Webb-Aufnahmen sollen aber auch zeigen, ob es bewohnbare Planeten mit Wasservorkommen gibt.

Wissenschaftliche Arbeit kann beginnen

Nachdem das James Webb-Teleskop im Dezember vergangenen Jahres seine 1,5 Millionen Kilometer lange Reise ins All hinter sich gebracht hatte, galt es, den riesigen Sonnenschutzschild auszufahren, den Spiegel auszurichten und die Instrumente zu kalibrieren und zu testen. Nun, 6 Monate später, kann die wissenschaftliche Mission beginnen.

Die Webb-Mission ist eine Zusammenarbeit zwischen den Raumfahrtagenturen ESA, NASA und der kanadischen Weltraumbehörde CSA. Das 1989 gestartete Projekt sollte ursprünglich Anfang der 2000er-Jahre in Betrieb gehen. Immer neue Probleme verzögerten das Vorhaben jedoch jahrelang, die Kosten verdreifachten sich auf fast 10 Milliarden Dollar. Auch der Start musste mehrfach verschoben werden.

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