Starttermin für Erstflug der Ariane 6 Rakete bekanntgegeben
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Eigentlich hätte die neue europäische Trägerrakete bereits 2020 zum ersten Mal ins All starten sollen. Mit 4 Jahren Verspätung soll die Ariane 6 Rakete nun Mitte kommenden Jahres erstmals abheben.
"Angenommen, dass alles nominell und ohne größere Schwierigkeiten verläuft, erwarten wir den Erstflug der Ariane 6 zwischen dem 15. Juni und dem 31. Juli nächsten Jahres", sagte ESA-Chef, Josef Aschbacher. Ein präziseres Startdatum könnte es im März oder April geben.
Erst Ende November ist der erste Langzeit-Heißlauftest erfolgreich verlaufen. Am Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana wurde das Vulcain-2.1-Triebwerk der Ariane 6 gezündet und lief etwa 8 Minuten lang.
➤ Mehr lesen: Ende einer Ära - Das war der letzte Start der Ariane 5
Hoffen auf die Ariane 6
Die Ariane 6 ist das Nachfolgemodell der Ariane 5, die ab 1996 im Einsatz war. Sie soll Satelliten für kommerzielle und öffentliche Auftraggeber ins All befördern und ist deutlich günstiger als ihre Vorgängerin.
Die neue Rakete soll Europas Raumfahrt wettbewerbsfähiger machen. Derzeit gibt es Aufträge für 28 Flüge mit einer Ariane 6. Der erste kommerzielle Flug der Rakete soll noch vor Ende 2024 stattfinden, wie der Chef des Raketenbetreibers Arianespace, Stéphane Israël, sagte.
Europas Raumfahrt ist mit Blick auf Trägerraketen derzeit in einer schwierigen Lage. Die letzte Ariane 5 hob Anfang Juli in den Weltraum ab. Seitdem hat die ESA keine eigenen Mittel mehr, um große Satelliten ins All zu bringen.
➤ Mehr lesen: Europa in der Launcher-Krise - Warten auf Ariane 6
Probleme auch bei Vega C
Probleme gibt es darüber hinaus auch bei den leichteren Satelliten: Nach dem Fehlstart der Vega C bei ihrem ersten kommerziellen Flug im vergangenen Dezember bleibt auch diese Rakete vorerst am Boden - voraussichtlich bis zum 4. Quartal des kommenden Jahres.
"Wenn die Ariane 6 Mitte nächsten Jahres auf die Startrampe kommt und erfolgreich fliegt, dann sind wir aus der Krise raus", sagte Aschbacher. Es sei fundamental, dass Europa im Trägerraketenbereich wieder auf festen Füßen stehe. Man sei auf einem guten Weg dorthin. "Aber natürlich, müssen wir erst noch abliefern."
Kommentare