© ESO/L. Calçada, Exeter/Kraus et al.

Science

Erster Exoplanet entdeckt, der womöglich 3 Sonnen hat

Das Sternsystem namens GW Orionis, das etwa 1.300 Lichtjahre von uns entfernt ist, weist eine eingerissene planetenbildende Staubscheibe auf. Erstaunlich ist, dass das System aus 3 protoplanetarischen ringförmigen Scheiben besteht, die sich nicht auf der gleichen Ebene befinden. Der äußere Ring ist um etwa 38 Grad geneigt.

Protoplanetare Scheiben bestehen aus Staub und Gas und sind meist flach. Damit liegen alle Planeten auf einer Ebene, so wie es in unserem Sonnensystem der Fall ist.

Ringförmige Struktur des GW Orionis

Entstehung von Gasriesen wie Jupiter ist denkbar

Die Lücke, die zu sehen ist, könnte neuen Modellen der University of Nevada zufolge von einem Gasriesen wie dem Jupiter oder gleich mehreren Planeten hineingerissen worden sein, der das umliegende Material aufgesogen hat, um sich herauszubilden und zu wachsen. Sollte dies der Fall sein, wäre das der erste bekannte Planet, der gleichzeitig 3 sonnenähnliche Sterne umkreist. Dass es sich bei der Lücke um Verzerrungseffekte handelt, wie zuvor von Forscher*innen vorgeschlagen, können die  Astronom*innen anhand ihrer Modelle aber ausschließen. 

Bald schon könnte es eine definitive Antwort geben. Der vermutete Planet selbst ist noch nicht sichtbar, die Forscher*innen hoffen aber, ihn in den nächsten Monaten anhand der ESO-Teleskope finden zu können. Die Studie wurde in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society veröffentlicht.

Science-Fiction-Fans finden die potenzielle Entdeckung eines Planeten mit 3 Sonnen jedenfalls jetzt schon sensationell. Es erinnert sie nämlich an die Romantrilogie "Die drei Sonnen" des chinesischen Autors Liu Cixin. Wir haben die Science-Fiction-Ideen aus den Büchern einem Faktencheck unterzogen.

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