Der Laser verfolgt die Küchenschabe mit Hilfe von künstlicher Intelligenz.

Der Laser verfolgt die Küchenschabe mit Hilfe von künstlicher Intelligenz.

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Science

Forscher entwickeln Laserkanone, die Kakerlaken killt

Was kann schon schiefgehen, wenn man eine künstliche Intelligenz einen Laser steuern lässt? Das dachte sich wohl der Forscher Ildar Rakhmatulin der Heriot-Watt University im schottischen Edinburgh. Er und sein Team gingen damit auf Kakerlakenjagd.

Der Laser, der bereits im vergangenen Jahr gebaut, aber erst jetzt im Fachblatt “Oriental Insects” veröffentlicht wurde, erkennt das Insekt dabei selbstständig. Aus einer Entfernung von bis zu 1,2 Metern verfolgt der 0,5-Watt-Laserstrahl das in einer Plexiglasbox eingeschlossene Insekt, bis keine Regungen mehr registriert werden.

Kakerlaken trainieren oder töten

„Ich habe einen Jetson Nano verwendet, der es mir ermöglichte, Deep-Learning-Algorithmen mit höherer Genauigkeit durchzuführen zu können, um ein Objekt zu erkennen“, erklärte Rakhmatulin gegenüber Vice. Der Jetson Nano ist ein kleiner Computer, der ein digitales Signal von 2 Kameras verarbeitet, um die Position der Kakerlake zu bestimmen. 

Der gebürtige Russe experimentierte dabei mit verschiedenen Laser-Stärken. Bei schwachen Laserstrahlen konnten die Kakerlaken erfolgreich “trainiert” werden - etwa, eine bestimmte Stelle in der Box zu meiden, auf die der Laser gerichtet war. Bei einer stärkeren Einstellung wurden die Insekten “neutralisiert”, also getötet.

Günstig und Open Source

“Ich habe günstige Hardware verwendet und die Software ist öffentlich zugänglich”, erklärt Rakhmatulin. Die Kosten würden sich auf etwa 250 Dollar (250 Euro) belaufen. “Wenn man damit Kakerlaken loswird, wird man auch andere Schädlinge in der Landwirtschaft los.”

Rakhmatulin warnt jedoch davor, dass Laien seine Gerätschaft daheim nachbauen. “Ich rate davon ab, denn es ist ein bisschen gefährlich”, sagt der Tüftler. “Laser können nämlich nicht nur Kakerlaken, sondern auch deine Augen schädigen.”

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