Five koalas and two wombats at South Australia's conservation park to be transferred to England
© EPA / DAVID MARIUZ

Science

Forscher lösen Rätsel um würfelförmige Wombat-Exkremente

Die Fäkalien vom Wombats sind etwas Einzigartiges auf der Welt. Als einzige Tierart produzieren die im Osten Australiens und auf Tasmanien verbreiteten Beutelsäuger Ausscheidungen in Form von nahezu perfekten sechsseitigen Würfeln. Bisher galt es als großes Rätsel, wie es die Tiere schaffen, solche Würfel zu erzeugen. Man vermutete, dass die Fäkalien ihre Form bei der Ausscheidung annehmen. Nun zeigt eine Studie auf, dass die Beschaffenheit des Darms des Rätsels Lösung ist.

Kommunikationsmittel

Wie Ars Technica berichtet, haben Wombats ein ungewöhnlich langes Verdauungssystem. Es ist für die Verarbeitung relativ nährstoffarmer Gräser und das Überleben in trockenem Klima optimiert. Um einen Teil Nahrung zu verdauen, benötigen Wombats 40 bis 80 Stunden. Ihre würfelförmigen Exkremente platzieren die Tiere oft an exponierten Stellen, um auf diese Weise mit Artgenossen zu kommunizieren.

Die Fäkalien von Wombats sehen als einzige im Tierreich wie Würfel aus

Kontraktionen

Die Forscher haben mehrere Wombats obduziert, die bei Zusammenstößen mit Autos ums Leben gekommen sind. Durch ausführliche Untersuchungen des Darms fanden sie heraus, dass es im letzten Abschnitt weichere und härtere Darmwände gibt. Genau dort werden durch zahlreiche Kontraktionen die Würfel geformt. Die Forscher gehen davon aus, dass sich der Darm alle paar Sekunden zusammenzieht und die Würfel, denen dadurch rund ein Viertel des Wassers entzogen wird, sich innerhalb mehrerer Tage bilden.

Würfelförmige Geräte

Ihre These konnte durch Computersimulationen bestätigt werden. Das Ergebnis begeistert die Forscher. "Die Würfelbildung kann uns dabei helfen, den Wasserhaushalt von Wombats besser zu verstehen", meint Scott Carver von der University of Tasmania. Auf diese Weise könnte etwa die Gesundheit von Wombats in Gefangenschaft besser kontrolliert werden. Erkenntnisse aus der Forschung lassen sich aber auch in anderen Gebieten verwerten, etwa bei der Erkennung von Darmkrebs bei Menschen oder in der produzierenden Industrie, etwa um Techniken für würfelförmige Geräte zu erweitern.

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