Manche Pflanzen müssen nicht genetisch verändert werden - sie sind von Natur aus bunt. (Symbolbild)

Manche Pflanzen müssen nicht genetisch verändert werden - sie sind von Natur aus bunt. (Symbolbild)

© Getty Images/Kamila Kozioc/IStockphoto.com

Science

Genetisch umgefärbte Pflanzen sollen Unkrautjäten einfacher machen

Viele Nutzpflanzen sind durch den Klimawandel bedroht. Dänische Forschende suchen deshalb nach Alternativen und Lösungen, wie Pflanzen klimafitter werden können. Um künftig gleichzeitig weniger Pflanzenschutzmittel zu brauchen, überlegen sie zudem, wie man in der Landwirtschaft Roboter einsetzen könnte, die Unkraut mechanisch beseitigen. 

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Bunte Farbe für einfachere Unterscheidung

Wenn man mithilfe von Gentechnik Pflanzen mit bunten Farben züchten würde, könnte das laut den Forschenden aus Dänemark zu einer Verringerung den Pestizideinsatz verringern. So argumentieren sie in einer Studie, die kürzlich veröffentlicht wurde. Der am Projekt beteiligte Michael Palmgren meinte gegenüber dem Guardian, dass es die Farbe einfacher mache, Nutzpflanzen von Unkraut zu unterscheiden. 

Die Forschenden schlugen etwa vor, die Pflanzen mit Anthocyanen einzufärben. Das ist der natürliche Farbstoff, der Heidelbeeren blau färbt. Eine weitere Möglichkeit wären Carotinoide, die Karotten orange färben.

Wildpflanzen als Nahrungsmittel

Sie haben zudem bestimmte Pflanzen bestimmt, die sie sich in Zukunft als Nutzpflanze vorstellen könnten. „Ein Beispiel aus unserer Studie ist Weißer Gänsefuß (Chenopodium album). Dieser wird wegen seiner nahrhaften Samen in Indien und Nepal angebaut und war in der Eisenzeit eine Nahrungsquelle in Europa – seine Samen werden häufig in den Mägen von Moorleichen gefunden “, erklärte Palmgren. Derzeit würde man die Pflanze in Europa zumeist als Unkraut sehen.  

Allerdings ist der Weiße Gänsefuß nicht die einzige Wildpflanze, in der Forschende Nahrungsmittel-Potenzial erkennen. Auch einige andere Wildpflanzen könnten mit klimabedingten Extremwetterereignissen womöglich besser zurechtkommen, vermuten die Forschenden.

Roboter sollen Unkraut jäten 

Das Problem dabei sei allerdings, dass die genetisch verbesserten Wildpflanzen nur schwer von jenen Pflanzen zu unterscheiden wären, von denen sie abstammen. Durch eine andere Farbe wären die neuen Versionen einfacher von den wilden zu unterscheiden.

Auch der Pestizideinsatz könnte so verringert werden. Spezielle Roboter zum Unkrautjäten würden die eingefärbten Pflanzen besser von anderen unterscheiden können. Sie wüssten schneller, welche Pflanzen stehen bleiben müssen und welche entfernt gehören. 

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