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Science

Google bringt Maschinen das Riechen bei

Wissenschaftler der Deep-Learning-Plattform Google Brain haben eine künstliche Intelligenz trainiert, Gerüche vorauszusagen. Ziel des Projekts war es, die molekulare Zusammensetzung von Stoffen ihrem Geruch zuzuordnen. Der Leiter des Forschungs-Teams, Alex Wiltschko, sagte gegenüber Wired, bereits der Austausch eines Atoms könne den Unterschied ausmachen, ob etwas nach Rosen oder faulen Eiern riecht. 

Die Wissenschaftler nutzten für ihr Projekt ein "Graph Neural Network" (GNN). Solche neuronalen Netzwerke werden auch auf Social Media Plattformen genutzt, um beispielsweise neue Freunde vorzuschlagen. Im Fall des Forschungsprojekts analysierte das GNN die Struktur der Moleküle und die Art der Verbindungen zwischen den Atomen.

"Süsslich" oder "Holzig"

Dafür nutzte das Google-Team fast 5.000 Gerüche, die von Parfümeuren bereitgestellt und beispielsweise als "holzig", "jasmin" oder "süßlich" kategorisiert wurden. Die Wissenschaftler nutzten etwa zwei Drittel dieser Daten um das GNN zu trainieren. Mit den übrigen Daten wurde getestet, ob es die Gerüche korrekt voraussagen konnte - mit Erfolg.

Trotzdem sind sich die Forscher bewusst, dass Gerüche von Menschen subjektiv wahrgenommen werden, woran die KI momentan noch scheitert. Moleküle, die zwar die gleiche Zusammensetzung haben, jedoch durch unterschiedliche Anordnung ihrer Atome andere Gerüche hervorbringen, kann die KI nicht unterscheiden. Auch Mischungen aus verschiedenen Gerüchen werden derzeit nicht korrekt bestimmt. Diese Hürden sollen im nächsten Schritt genommen werden. Ziel sei es, so Wiltschko, eine Art Farbkreis für Gerüche zu erstellen.

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