Scientists measure record temperatures in Mediterranean Sea
© EPA / SEBASTIEN NOGIER

Science

Oberflächentemperatur der Ozeane mit 20,96 Grad auf Rekordhoch

Die Hitzewelle und die steigenden Temperaturen der Weltmeere haben ein neues Rekordhoch erreicht. Mit 20,96 Grad Celsius am vergangenen Sonntag sei der bisherige Höchststand von 20,95 Grad im März 2016 übertroffen worden. Das teilte das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Freitag mit. Die Werte betreffen die gesamten Weltmeere, mit Ausnahme der Polarregionen.

EU-Kommissar Virginijus Sinkevičius teilte auf Twitter eine Grafik, die den enormen Temperaturunterschied zwischen dem 1. August 2023 und den Vorjahren zeigt. 2016 hatten die Weltmeere im gleichen Zeitraum etwa 20,7 Grad. Allgemein war die Temperatur in den Vorjahren wieder gesunken, 2023 steigt sie konstant an.

Gefahr für Flora und Fauna

"Die Hitzewelle in den Ozeanen bedroht unmittelbar einen Teil der Unterwasser-Flora und Fauna", sagte der Klimaforscher Piers Forster von der Universität Leeds in Großbritannien. Er nannte als Beispiel die massive Korallenbleiche vor der Küste Floridas. Dort stiegen die Temperaturen auf über 38 Grad an, schrieb die AP.

➤ Mehr lesen: Ozeane ändern wegen Klimawandel ihre Farbe

Vergangene Woche war die Durchschnittstemperatur der Oberfläche des Nordatlantiks auf 24,9 Grad angestiegen, so warm wie nie zuvor. Bereits seit März werde der Abstand zu den bisherigen Durchschnittstemperaturen immer größer, teilte die US-Wetter und Ozeanografiebehörde (NOAA) mit.

Im Juli hatte das Mittelmeer mit 28,71 Grad die höchste jemals gemessene Tagestemperatur erreicht. Der bisherige Höchststand hatte bei 28,25 Grad gelegen und war während der extremen Hitzewelle im Sommer 2003 erreicht worden.

Temperaturen könnten in den nächsten Monaten weiter steigen

Gemessen werden hier die Temperaturen an der Wasseroberfläche. Die Temperatur gilt also nicht für die gesamten Ozeane. Doch sie absorbieren etwa 90 Prozent der Treibhausgasemissionen, weshalb sie immer wärmer werden.

Genau erklären können sich Forscher*inenn den aktuell rasanten Temperaturschub aber noch nicht. Ein Grund könnte El Niño sein. Das Wetterphänomen beginnt gerade und löst immer auch einen Temperaturanstieg des Pazifiks aus. In den kommenden Monaten könnte die Oberflächentemperatur also noch weiter steigen. 

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare