Das neue Observatorium steht auf einem Berggipfel in der Atacama-Wüste.

Das neue Observatorium steht auf einem Berggipfel in der Atacama-Wüste.

© TAO Project

Science

Höchstgelegenes Teleskop der Welt wurde fertiggestellt

Auf dem Gipfel des 5.640 Meter hohen Berges Cerro Chajnantor im Norden von Chile wurde am Mittwoch das University of Tokio Atacama Observatory (TAO) eröffnet. Es ist das am höchsten gelegene Teleskop der Welt. Nicht zufällig befindet es sich zugleich in einer der trockensten Zonen der Erde, wie Scinexx berichtet

Das 8,5 Meter hohe Teleskop soll Astronom*innen ungestörte Untersuchungen im Infrarotbereich ermöglichen. „Dank seiner Höhenlage und der trockenen Umgebung wird das TAO das einzige erdbasierte Teleskop weltweit sein, das klare Beobachtungen im mittleren Infrarotbereich erlaubt“, erklärt TAO-Direktor Takashi Miyata.

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Bessere Sicht

Durch die extreme Trockenheit, die in der Atacama-Wüste herrscht, ist die Atmosphäre dort besonders klar. Weil die die Luft über dem Teleskop kaum Feuchtigkeit enthält, können Astronom*innen weit entfernte Galaxien, Sterne und Planeten ungestört von Turbulenzen untersuchen, welche die Infrarotstrahlung absorbieren oder stören würden.

Das TAO-Observatorium ist dazu mit sehr fortschrittlichen Geräten ausgestattet, die sich durch besondere Optiken und Sensoren auszeichnen. Zudem haben Forscher*innen einen speziellen Spektograf namens Simultaneous-Color Wide-Field Infrared Multi-Object Spectrograph (SWIMS) entwickelt. Dieser soll es erlauben, einen sehr großen Bereich des Himmels gleichzeitig in 2 verschiedenen Wellenbereichen des Lichts zu beobachten.

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Sternentstehungsgebiete und Schwarze Löcher

Dank dieser besonderen Ausrüstung hoffen die Astronom*innen auf neue Erkenntnisse über Sternentstehungsgebiete. Mit dem SWIMS-Spektografen wollen die Forscher*innen verschiedene Galaxien untersuchen und mehr über die Grundstrukturen des Universums erfahren. Dazu gehört auch die Entstehung von supermassereichen Schwarzen Löchern. Ein weiteres Spezialgerät namens Mid-Infrared Multi-Field Imager soll dabei helfen, besonders staubige Zonen im Weltall genauer zu betrachten.

Weil die Atacama-Wüste in Chile so trocken ist, eignet sich dieser Standort besonders gut für astronomische Beobachtungen. Deshalb wird dort derzeit auch das Extremely Large Telescope (ELT) gebaut. Es soll das größte Teleskop der ganzen Welt werden. Neben dem TAO-Teleskop befinden sich auf dem Berg Cerro Chajnantor auch die Radioteleskope des Atacama Large Millimeter/submillimeter Arrays (ALMA) und das APEX-Teleskop. 

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