So wird das fertige Extremly Large Telescope (ELT) aussehen

So wird das fertige Extremly Large Telescope (ELT) aussehen

© ESO/L. Calçada/ACe Consortium

Science

Video: Größtes Teleskop der Welt erhält seine ersten Spiegel

Das größte optische Teleskop der Welt wird derzeit in der chilenischen Wüste errichtet. Die massive 6.100 Tonnen schwere Stahlkuppel, die den riesigen Spiegel beherbergen wird, dürfte kurz vor ihrer Fertigstellung sein. 

Die ersten Segmente des Hauptspiegels befinden sich jedenfalls bereits am Weg nach Chile, wie das European Southern Observatory (ESO) bekannt gegeben hat. Der Hauptspiegel des Extremly Large Telescope (ELT) wird einen Durchmesser von 39 Metern erreichen und aus insgesamt 798 sechseckigen Spiegelelementen bestehen. 

Jedes Spiegelelement ist 1,5 Meter groß und wiegt 250 Kilogramm. Produziert werden sie vom französischen Unternehmen Safran Reosc, das bereits an den Spiegeln des James Webb Teleskops gearbeitet hat. 

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Extreme Anforderungen

Die Qualitätsanforderungen an die Spiegelsegmente sind enorm: "Die Oberflächenunregelmäßigkeiten des Spiegels liegen bei weniger als 10 Nanometern, was weniger als einem Tausendstel der Breite eines menschlichen Haares entspricht", schreibt das ESO in einer Aussendung

Um dieses Qualitätsniveau erreichen zu können, verwendete Safran Reosc eine Technik, die als Ionenstrahlpolierung bezeichnet wird. Dabei überstreicht ein Ionenstrahl die Spiegeloberfläche. Auf diese Weise werden etwaige Unregelmäßigkeiten Atom für Atom entfernt.

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So wird das fertige ELT aussehen

Jahrelange Bauphase

Die ersten 18 Segmente des Hauptspiegels wurden vor wenigen Tagen nach Chile verschifft. Anfang November verließ das 100. Segment die Produktionslinie und trat in die umfassende Inspektionsphase ein. Die Produktionsrate liegt derzeit bei 4 Spiegelsegmenten pro Woche.

Der Bau am ELT wurde bereits 2014 begonnen. Es kam allerdings immer wieder zu Verzögerungen - etwa durch die Coronapandemie. Die erste Beobachtung, also das sogenannte "Erste Licht" wurde erst kürzlich um ein Jahr nach hinten verschoben und ist nun für das Jahr 2028 geplant.

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