NASA erreicht Meilenstein bei neuartigem Hyperschall-Antrieb

NASA erreicht Meilenstein bei neuartigem Hyperschall-Antrieb

© NASA / Venus Aerospace

Science

Meilenstein bei neuartigem Hyperschall-Antrieb erreicht

Rund um Hyperschallgeschwindigkeiten ist in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Rüstungsindustrie ein regelrechter Hype entstanden. Unter anderem werden dabei vielversprechende Hoffnungen in ein neuartiges Triebwerk gesteckt - dem so genannten, rotierenden Detonationsmotor.

An einem solchen "Rotating Detonation Rocket Engine"-Triebwerk (RDRE) forscht die NASA gemeinsam mit dem Unternehmen Venus Aerospace. Bei der Entwicklung dieses Hyperschallantriebs habe man nun einen neuen Meilenstein erreicht

Das experimentelle RDRE-Triebwerk wurde insgesamt mehr als 4 Minuten lang betrieben - unter realitätsnahen Bedingungen und mit einer flugähnlichen Performance. Für gewöhnlich dauern solche Tests meist nicht länger als ein paar Sekunden. 

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Was ist ein rotierender Detonationsmotor?

Bei diesen Antrieben werden in einer kreisförmigen Kammer permanent kontrollierte Explosionen ausgelöst, wodurch Druckwellen gebildet werden. Es ist quasi eine kontinuierliche Detonationsmaschine, deren Detonationswellen in eine Richtung gelenkt werden. 

Mit dem daraus resultierenden Schub könnten Raketen, Marschflugkörper, Drohnen und Flugzeuge angetrieben, sodass diese in der Erdatmosphäre Hyperschallgeschwindigkeiten erreichen - also mehr Mach 5 beziehungsweise mehr als rund 6.200 km/h.

Im Gegensatz zu Staustrahltriebwerken (Ramjet beziehungsweise Scramjet) können "Rotating Detonation Engine"-Triebwerke bereits ab 0 km/h eingesetzt werden und ein Fluggerät vom Start weg beschleunigen. Bei Ramjet oder Scramjet muss zunächst eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht werden, damit sie ein Fluggerät antreiben können.

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Zahlreiche Vorteile 

Der "Rotating Detonation Rocket Engine"-Antrieb soll deutlich weniger Treibstoff benötigen als reguläre Jet-Triebwerke. Der Wirkungsgrad von RDRE-Triebwerken soll bei knapp 80 Prozent liegen. Herkömmliche Strom- beziehungsweise Strahltriebwerken kommen nicht über 30 Prozent hinauskommen.

Ein Nachteil ist, dass RDE-Triebwerke extrem laut sind. Außerdem muss das Material permanente Schockwellen aushalten. Bislang gibt es keine einsatzfähigen RDRE-Antriebe. Ob die Forschung an diesen neuartigen Triebwerken erfolgreich in einen verlässlichen und brauchbaren Antrieb münden, wird sich erst zeigen. 

Das chinesische Unternehmen TWR-Engine und das Industrial Technology Research Institute der Universität Chongqing wollen bereits einen Drohnenflug mit einem rotierenden Detonationsmotor durchgeführt haben. Nähere Angaben darüber, wie Flugdauer, Geschwindigkeit oder Flughöhe des angeblichen Jungfernfluges liegen nicht vor.

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