SpaceX CEO Elon Musk announces the world’s first private passenger scheduled to fly around the Moon aboard SpaceX’s BFR launch vehicle, at the company's headquarters in Hawthorne
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Science

Internetsatelliten und Marsrakete: Musk verrät neue Details

Am Freitag hat die NASA die Falcon-9-Rakete von Space X für die höchste Klasse wissenschaftlicher Missionen freigegeben, berichtet Quarz. SpaceX hat bekanntgegeben, dass im kommenden Jahr 22 Falcon-9-Missionen geplant seien. Bemannte Flüge sollen auch erstmals dabei sein. Weltweit werden jährlich 5,5 Milliarden US-Dollar für Raketenstarts ausgegeben, den Kuchen teilt sich SpaceX mit privaten Konkurrenten und den staatlichen Unternehmungen aus Europa, Russland und China. SpaceX hat trotzdem einen Marktwert von 27 Milliarden US-Dollar. Um diesen zu rechtfertigen, müssen neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Hier stechen vor allem zwei Ideen ins Auge: Internetsatelliten und die Marsrakete.

Im Projekt Starlink will SpaceX kleine Satelliten ins All schießen, um die Welt mit Internetanbindung zu versorgen. Zwei Testsatelliten wurden bereits ins All geschossen, eine Zusage der US-Regierung gibt es auch. Die ersten vollwertigen Satelliten sollen im kommenden Jahr ins All geschossen werden, das Netzwerk soll schon 2020 online gehen. Insgesamt sollen 4.425 Satelliten in erdnahe Umlaufbahnen gebracht werden. Das würde die aktuelle Zahl der Satelliten im Orbit verdoppeln. SpaceX hat bei einem Treffen mit dem Chef der Kommunikationsbehörde FCC versucht, Sorgen über eine mögliche Verschlimmerung des Weltraumschrottproblems zu zerstreuen. Das Unternehmen hat nach dem Gespräch einen Antrag auf Änderung der eingereichten Flughöhe der Satelliten gestellt. Sie sollen jetzt nur noch in einer Höhe von 560 Kilometer kreisen.

Finanzierung

Das soll das Weltraumschrottproblem beheben, weil Satelliten in dieser geringen Höhe innerhalb von fünf Jahren in die Atmosphäre fallen, wo sie verglühen. Für spätere Nutzer des Netzwerks bedeuten die niedrigeren Umlaufbahnen eine schnellere Verbindung, dafür verliert SpaceX an geografischer Abdeckung. Musks Raumfahrtfirma will 750 Millionen Dollar Schulden für die Finanzierung von Starlink aufnehmen. Langfristig soll sich das rechnen. Mit Starlink will SpaceX genug Geld verdienen, um die Mission Mars in Angriff nehmen zu können.

Das Unternehmen hat derzeit keine nennenswerten Schulden und schreibt schwarze Zahlen, solange Anzahlungen für künftige Raketenstarts und staatliche Forschungsförderungen auf dem aktuellen Niveau bleiben. Von Google und Fidelity hat SpaceX 2015 eine Milliarde Dollar für das Projekt Starlink bekommen. Geld für die "Marsrakete" BFR aufzutreiben, gestaltet sich schwieriger. Der Weltraumtourismus könnte helfen: Musk hat eine beachtliche Anzahlung in Höhe von einigen hundert Millionen Dollar vom japanischen Milliardär Yusaku Maezawa bekommen. Die BFR soll 2022 erstmals abheben. Musk hat am Donnerstag bei Twitter angekündigt, dass seine Ingenieure ein Modell der BFR bauen werden, das mit einem Falcon-9-Triebwerk geflogen werden kann. Das erlaubt SpaceX, Material und Flugeigenschaften zu testen. Im Juni 2019 soll das Modell ins All fliegen.

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