Der Spiegel des James-Webb-Teleskops

Der Spiegel des James-Webb-Teleskops

© REUTERS/KEVIN LAMARQUE

Science

James Webb Teleskop: Deshalb wird es nicht pünktlich ins All starten

Ein pünktlicher Start des James Webb Teleskops ist unwahrscheinlich. Laut eines Berichts des US-Rechnungshofs besteht nur eine 12-prozentige Chance, dass das NASA-Teleskop zeitgerecht ins Weltall lanciert wird.

Aufgrund mehrerer technischer Probleme könne der primäre Auftragnehmer Northrop Grumman den gesetzten Termin im März 2021 nicht einhalten. Viel wahrscheinlicher sei ein Start im Juli, schreibt Ars Technica. Der ursprüngliche Starttermin war im Jahr 2014.

Spiegel und Bolzen

Besondere Probleme bereiten die Spiegel des Webb-Teleskops mit einem Durchmesser von 6,5 Meter. Zum Vergleich: Hubble hatte nur 2,5 Meter. Das Instrument muss sich jedenfalls ausrollen, sobald es einen Orbit in einer Distanz von 1,5 Millionen Kilometer von der Erde entfernt erreicht. Laut Ars Technica sei dies ein äußerst komplexer Vorgang mit über 300 Schwachstellen.

Zusätzlich problematisch seien wesentliche Bauteile, etwa die von Northrop Grumman genutzten Bolzen. Einige davon seien nicht stabil genug und müssten ausgetauscht werden. Laut dem Bericht des Rechnungshofs gibt es insgesamt 50 Risiken, die vor dem Start gelöst werden müssen.

Eine Dekade

Für das James Webb Teleskop werden die fortschrittlichsten Technologien angewandt, um Exoplaneten, Monde und fernere Galaxien beobachten zu können. An dem Hubble-Nachfolger wird bereits seit über einem Jahrzehnt gearbeitet, der Starttermin wurde über 6,5 Jahre lang permanent verschoben.

Geschätzt werden die Kosten des Projekts nun auf 9,7 Milliarden US-Dollar (8,7 Milliarden Euro). Laut dem Rechnungshof ist das ein Kostenanstieg um 95 Prozent. Diese Differenz ist nicht ganz überraschend: Die ursprünglichen Kosten und der Zeitplan des Teleskops wurden im Jahr 2009 festgelegt.

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