Das E-Auto hat vorne einen Bildschirm auf dem es diverse Dinge anzeigen kann.
Faraday Futures neues E-Auto ist ein chinesischer Van mit Gesicht
Seit Faraday Future 2014 gegründet wurde, konnte das Unternehmen des chinesischstämmigen Geschäftsmannes Jia Yueting trotz anfänglichem Hype keine nennenswerten Erfolge erzielen. Bisher wurden nämlich nur 16 Fahrzeuge verkauft. Mit einem lächelnden Minivan startet Faraday Future nun einen neuen Anlauf, die Aufmerksamkeit der Tech-Welt zu gewinnen. Gelungen ist das, aber etwas anders als wahrscheinlich erhofft.
Der strauchelnde E-Autobauer soll bereits seit geraumer Zeit an dem Fahrzeug FX Super One arbeiten, das kürzlich bei einem Event im Hauptquartier des Unternehmens in Los Angeles vorgestellt wurde. Das prägnanteste Merkmal ist „The F.A.C.E.“ – ein interaktives LED-Vorderdisplay. Die Buchstaben stehen für das technologische Versprechen: „Front AI Communication Ecosystem“.
So sieht FX Super One von Faraday Future aus.
© Faraday Future
Der Screen soll mehr können als nur Dinge anzeigen – etwa mit Menschen kommunizieren, indem er Sprache und visuelle Informationen erkennen und verarbeiten kann. Leider funktioniert das nur, während der Wagen geparkt ist.
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Aufgemotzer Minivan aus China
Abgesehen von dem tollen F.A.C.E.-KI-System kommt der FX Super One mit einem innovativen Minivandesign. Wie neu das tatsächlich ist, bleibt fraglich: Tatsächlich soll das Modell auf dem chinesischen Auto Wey Gaoshan von Great Wall Motors basieren und Faraday Future lediglich einige neue Details hinzugefügt haben.
Dazu gehören das Front-Display, das auf seine Umgebung reagieren und Gesichtsanimationen einblenden kann, 20-Zoll-Leichtmetallräder sowie eine schwarze Zierleiste.
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Präsentation lief chaotisch ab
Wie Daniel Golson von Jalopnik meint, der bei der Präsentation dabei war, wurde diese vor allem von „völligem Blödsinn“ beherrscht. Laut ihm sei es kein innovatives Produkt, sondern nur ein chinesischer Minivan mit einem vorne angebrachten Bildschirm und einem nutzlosen KI-Assistenten.
Echte Informationen zu den technischen Eigenschaften blieb Faraday Future hingegen schuldig. Wann die Auslieferungen starten sollen oder wo das Fahrzeug produziert wird, hat der CEO nicht verraten. Generell hinterließ die Präsentation bei Golson einen unprofessionellen und chaotischen Eindruck.
Über die tatsächlichen Fähigkeiten des KI-Assistenten, mit dem man über den Bildschirm kommunizieren kann, während der Minivan geparkt ist, wurde wenig gesagt. Die Auflösung des Bildschirms, der bei der Präsentation verschiedene Animationen abspielte, sei eher schlecht gewesen.
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Neue „Premium-Marke“
Das Auto wird in den USA unter der neuen, zusätzlichen „Premium-Marke“ Faraday X verkauft. Wozu ein Autobauer, der bisher weniger als 20 Autos verkauft hat, aber ein extra Premium-Label zur Distinktion braucht, irritiert ebenfalls.
Den FX Super One soll es als 7-, 5- oder 4-Sitzer geben. Laut CEO Jia Yueting soll es bereits 10.034 Vorbestellungen für das Auto geben. Ein konkreter Preis wurde noch nicht verraten. Immerhin hat Faraday Future versprochen, dass die Kunden beim Preis mitbestimmen dürfen – was ebenfalls für Verwunderung sorgt.
New Atlas geht etwa von einem Preis um 70.000 US-Dollar aus. Vorbesteller müssen eine Gebühr von 100 Dollar bezahlen.
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