Katzen wissen, wo Menschen sind, auch wenn sie sie nicht sehen
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Katzen haben den Ruf, sich außerhalb der Fütterungszeiten wenig für ihre menschlichen Besitzer*innen zu interessieren. Eine neue Studie legt nun jedoch nahe, dass dem nicht so ist. Japanische Forscher*innen haben herausgefunden, dass die Tiere mithilfe der Stimme ihrer Besitzer*innen sogar nachverfolgen, wo sich diese in ihrem Zuhause gerade befinden – auch wenn sie sie nicht sehen können.
Laut der neuen Studie bauen die Tiere eine Art mentale Landkarte zur räumlichen Position ihrer Besitzer*innen auf. Tauchen diese an einem Platz auf, wo sie sie nicht erwarten, zeigen sich Katzen sogar überrascht.
Experimente mit 50 Hauskatzen
Für die Studie wurden mehrere Experimente mit 50 Hauskatzen durchgeführt. Jede Katze wurde in einen Raum mit einem Lautsprecher gebracht. Ein weiterer Lautsprecher wurde außerhalb des Raumes platziert. Den Katzen wurden im Anschluss unterschiedliche Geräusche vorgespielt.
Erst hörten sie die Stimme ihrer Besitzer*innen von außen, dann die Stimme einer fremden Person beziehungsweise erneut die Stimme ihrer Besitzer*innen im Inneren des Raums. Auch beliebige Sounds und Miau-Geräusche wurden abgespielt.
Diese Klänge wurden auch paarweise wiedergegeben, wobei der erste über den Lautsprecher im Raum abgespielt wurde – der zweite über den äußeren. Freiwillige Beobachter*innen wurden angehalten, den Grad an Überraschung der Tiere je nach Ohren- und Kopfbewegung zu bewerten.
Stimme, aber kein Mensch
Die Resultate zeigen: Sobald die Stimmen der Menschen im Inneren des Raumes abgespielt wurden, zeigten sich die Katzen verwirrt. “Diese Studie weist darauf hin, dass Katzen ihren Standort mental abbilden können - je nach Stimme ihrer Besitzer", sagt er Forscher Saho Takagi von der University of Kyoto.
Besonders überrascht schienen sie außerdem, wenn sie die Stimme ihrer Besitzer*innen erst innerhalb des Raumes und dann außerhalb hörten. Bei anderen Geräuschen wie das Miauen schienen die Tiere hingegen weniger beeindruckt. Das dürfte daran liegen, dass erwachsene Katzen nicht primär über ihre Stimme kommunizieren, sondern vielmehr über Gerüche.
Die Studie wurde in Plos One veröffentlicht.
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