© Getty Images/iStockphoto / ipopba/iStockphoto

Science

Klimawandel: Warum Flugzeuge deswegen höher fliegen müssen

Der Klimawandel verändert die Erdatmosphäre. Messungen der vergangenen 40 Jahre an der Nordhalbkugel zeigen, dass sich etwa die niedrigste (und turbulenteste) Schicht – Troposphäre genannt –  aufgrund des Klimawandels um etwa 50 Meter pro Jahrzehnt aufwärts ausgeweitet hat. Um Turbulenzen zu vermeiden, könnten sich Flugzeug-Pilot*innen künftig daher gezwungen sehen, höher zu fliegen.

Die Troposphäre ist jene Schicht der Atmosphäre, in der wir Menschen leben und atmen. Sie dehnt sich vom Erdboden bis zum Beginn der Stratosphäre aus. Die Grenze dazwischen wird als Tropopause bezeichnet. Ihre Dicke beläuft sich auf etwa 8 Kilometer an den Polen und nicht ganz 20 Kilometer am Äquator. Den Studienergebnisse zufolge hat sich diese Grenze zwischen 1980 und 2000 konkret um etwa 50 Meter pro Jahrzehnt aufwärts verschoben – zwischen 2001 und 2020 nochmals um 53,3 Meter pro Dekade.

Auch Stratosphäre schrumpft

Da sich Luft bei Hitze in der Atmosphäre ausdehnt und sich bei Kälte zusammenzieht, schrumpft beziehungsweise weitet sich die Tropopause je nach Jahreszeit aus. Die Forscher*innen gehen davon aus, dass aufgrund der höheren Quantität an Treibhausgasemissionen mehr Hitze in der Atmosphäre gespeichert wird. Die Tropopause rückt aufwärts - aktuell sei sie auf ihrem bisherigen Höchststand. Diese Verschiebung scheint sich immer weiter zu beschleunigen.

Neben Naturereignissen wie Vulkanausbrüchen in den 1980er-Jahren vermuten die Wissenschaftler*innen, dass 80 Prozent dieser Entwicklung dem Menschen verschuldet ist. Neben der Troposphäre schrumpft aber auch die Schicht darüber – die sogenannte Stratosphäre. Grund ist die Freisetzung von Gasen, welche die Ozon-Schicht zerstören. 

Wie sich diese Entwicklungen auf unser Klima auswirken wird, ist nicht eindeutig geklärt. Die Studienergebnisse wurden kürzlich im Journal Science Advances veröffentlicht.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare