Das sind die Europapläne des chinesischen Autobauers BYD
BYD ist einer der größten Autohersteller der Welt. Geht es nach den Verkäufen, ist er in China Marktführer. Im vierten Quartal 2023 wurden, weltweit gesehen, mehr BYD-Elektroautos als Teslas verkauft.
Dennoch ist BYD, das aktuell als die drittwertvollste Automarke der Welt gilt, in Europa noch schwach vertreten. Das soll sich aber ändern. So wird etwa gerade ein Werk in Ungarn gebaut. Stella Li, die BYD-Europachefin und Nummer 2 hinter dem Firmengründer Wan Chuanfu, hat mit Capital über den Europavorstoß geredet.
Diese Autos werden zuerst „Made in Europa“
Laut Li soll Ende 2025 die Herstellung von Elektroautos im ungarischen Werk starten. Zuerst werden der Dolphin und Atto 3 produziert. Auch der Atto 2 soll später in Europa hergestellt werden.
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Der Dolphin ist in etwa mit dem VW ID.3 vergleichbar. In Österreich ist er aktuell ab 32.630 Euro zu haben.
Der Atto 3 lässt sich am ehesten als die SUV-Variante des Dolphin beschreiben. Mit bis zu 420 km ist die Reichweite ähnlich, auch die Motorleistung ist vergleichbar. Er ist in Österreich ab 34.980 Euro verfügbar.
Der Atto 2 kann als eine Art Stadt-SUV gesehen werden. Seine Größe liegt zwischen Dolphin und Atto 3. Wenn das E-Auto hierzulande erscheint, soll es günstiger als der Atto 3 sein.
Ursprünglich plante BYD mit dem Seagull, auch Dolphin Mini genannt, in Europa zu starten. Der Kleinwagen, der das günstigste BYD-Modell in Europa werden soll, wird laut Li jetzt aber erst als viertes Auto kommen.
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Zukünftig keine Importe aus China mehr
Der Grund für die gestückelte Produktion: Laut Li wird es 2 bis 3 Jahre dauern, bis das Werk in Ungarn mit voller Kapazität laufen wird. Deshalb werden die Modelle der Reihe nach eingeführt, um die Produktionsstraßen zu optimieren. Das Ziel ist, dass in dem Werk künftig 12 verschiedene Modelle gleichzeitig gebaut werden.
Wenn dieses Ziel erreicht ist, will BYD keine Fahrzeuge aus China mehr importieren. Es werden dann nur noch BYDs „Made in Europe“ in Europa erhältlich sein. Damit will man Strafzölle und mögliche Embargos umgehen. Wie sich das auf die Preise auswirken wird, ist noch nicht bekannt. Dass die in Europa gebauten BYD-Fahrzeuge im Vergleich zu den aktuell importierten Autos günstiger werden, ist aber unwahrscheinlich.
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BYD will nicht nur Elektrofahrzeuge in Europa bauen. Laut Li sollen zukünftig auch Plug-In-Hybridmodelle angeboten werden, weil die Nachfrage in Europa nach E-Autos zu langsam steigt. Mit Hybriden könne man die Kunden langsam an die Vorteile von E-Autos gewöhnen, sagt Li.
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