Klimawandel lässt Meteoriten in der Antarktis verschwinden
Wegen des Klimawandels versinken tausende Meteoriten im antarktischen Eis. Das erfordere schnelles Handeln, schrieb ein internationales Forschungsteam in einer am Montag im Fachblatt "Nature Climate Change" veröffentlichten Studie. "Meteoriten sind einzigartige Proben von extraterrestrischen Körpern, die entscheidende Informationen über den Ursprung und die Entwicklung unseres Sonnensystems liefern", schrieben die Schweizer Forscher*innen.
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Hunderttausende Meteoriten in Antarktis vermutet
Die Brocken von Mond, Mars oder Asteroiden seien für die Planetenforschung von großer Bedeutung, so die Wissenschafter*innen um Harry Zekollari von der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETH Zürich) und Veronica Tollenaar von der Universität Brüssel in Belgien in der Studie. Mehr als 60 Prozent aller auf der Erde gefundenen Meteoriten stammen aus der Antarktis. Jährlich werden dort rund 1.000 Exemplare gefunden. Schätzungen zufolge liegen rund 300.000 bis 850.000 Meteoriten unentdeckt auf dem antarktischen Eis.
Schon heute versinken laut der neuen Studie jährlich rund 5.000 Meteoriten im Eis. Diese Zahl errechneten die Wissenschafter*innen mit regionalen Simulationen und einer Methode des maschinellen Lernens. Bis zum Jahr 2050 wird nach den Berechnungen rund ein Viertel aller Meteoriten verschwunden sein. Bis zum Ende des Jahrhunderts - je nachdem, wie stark sich das Klima erwärmt - werden es bis zu 76 Prozent sein.
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Schwarze Himmelskörper heizen sich auf
Auch bei Temperaturen über 0 Grad Celsius würden Meteoriten bereits sinken, betonen die Forschenden in der Studie. Die schwarzen Meteoriten würden sich durch die Sonne stark aufheizen, und das Eis unter ihnen würde schmelzen.
Um die einzigartigen Informationen der antarktischen Meteoriten zu erhalten, empfehlen die Forschenden verstärkte internationale Anstrengungen. So sollten bekannte Fundorte erneut aufgesucht und bisher unerforschte Gebiete in den nächsten 10 bis 15 Jahren mit größeren Suchaktionen erkundet werden. Derzeit würden die Entscheidungen, wo nach Meteoriten gesucht werden soll, weitgehend von der Verfügbarkeit logistischer Unterstützung und den wissenschaftlichen Prioritäten der nationalen Regierungen abhängen.
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