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Aus für legendäres Arecibo-Observatorium

Nach dem Einsturz des berühmten Radioteleskops Arecibo vor 2 Jahren ist dem Observatorium nun die Finanzierung ausgegangen, berichtet nature. Die symbolträchtige Forschungseinrichtung hatte seither einen Umbau zum wissenschaftlichen Bildungszentrum angestrebt. Die Pandemie und Naturkatastrophen setzten der in Puerto Rico gelegenen Einrichtung schwer zu.

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Bereits 2022 hatte die US National Science Foundation (NSF) bestätigt, das beschädigte Teleskop nicht wieder aufzubauen. Stattdessen sollte das Budget des Observatorium in modernere Einrichtungen fließen. Geplant war, es zum Arecibo Center for STEM Education and Research (ACSER) umzubauen.

Dafür sollten zwischen einer und 3 Millionen US-Dollar jährlich an die neue Einrichtung fließen. Während das Teleskop noch in Betrieb war, erhielt das Observatorium 7,5 Millionen pro Jahr. Ob das ACSER tatsächlich noch verwirklicht wird, ist zum aktuellen Zeitpunkt aber unklar. 

Zweites Radioteleskop des Observatoriums abgeschaltet

Seit 14. August bleiben nur noch 18 der ursprünglich 125 Mitarbeiter*innen für Verwaltungsaufgaben am Observatorium angestellt, mit ungewisser Zukunft. Sie betreuen unter anderem ein kleineres, 12 Meter breites Radioteleskop. Es wurde 2011 gebaut und lief laut Abel Méndez von Arecibo "24/7". Nun wurde es vorübergehen ausgeschaltet.

Es hatte bisher unter anderem die Sonne beobachtet. Das zerstörte 305-Meter große Teleskop hatte hingegen nach potenziell gefährlichen Asteroiden und neuen Exoplaneten gesucht. Expert*innen sahen damals eine große Lücke bei der Fahndung nach Himmelskörpern, die der Erde bedrohlich nahe kommen könnten. 

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Unsichere Finanzierung für Bildungseinrichtung

Die Forscher*innen am Observatorium hatten gehofft, durch ACSER würde die Einrichtung nicht nur weiter betrieben, sondern könnte in Zukunft neue Instrumente erhalten. Auch die Hoffnung, irgendwann das Teleskop zu erneuern, blieb.

Doch das ist auch eine politische Entscheidung. Puerto Rico gehört zwar offiziell zu den USA, ist aber kein eigener Bundestaat. Daher sitzt im US-Kongress, der über das Budget entscheidet, zwar eine Abgeordnete aus Puerto Rico, sie hat aber kein Wahlrecht. Sobald die Umstrukturierung zum ACSER offiziell bewilligt ist, kann sie sich lediglich für eine Finanzierung im Kongress starkmachen. 

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