Licht wurde erstmals in einen suprasoliden Zustand verwandelt (Symbolbild)

Licht wurde erstmals in einen suprasoliden Zustand verwandelt (Symbolbild)

© Ralf Vetterle / Pixabay

Science

Licht wurde erstmals in einen suprasoliden Zustand verwandelt

Suprasolidität ist eine ziemlich seltsame Sache. Dabei handelt es sich um eine Materie, die gleichzeitig Eigenschaften eines Festkörpers und einer reibungsfreien Flüssigkeit aufweist. Zurückzuführen ist dieser Zustand auf quantenmechanische Effekte

Einem Forschungsteam ist es erstmals gelungen, einen solchen Superfeststoff aus Laserlicht zu erzeugen. Dieser neuartige Superfestkörper, hergestellt aus Licht, hat eine kristallähnliche Struktur, aber gleichzeitig eine Viskosität von null

"Wir haben tatsächlich Licht in einen Festkörper verwandelt. Das ist ziemlich großartig", wird einer der beteiligten Forscher von NewScientist zitiert. Für die Herstellung eines suprasoliden Materials haben die Wissenschaftler einen neuen Weg gewählt. 

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Quasiteilchen sind gleichzeitg flüssig und fest

Superfestkörper wurden bislang nur in Experimenten mit Atomen erzeugt, die auf extrem niedrige Temperaturen abgekühlt wurden. Das Forschungsteam hat nun aber die ultrakalten Atome durch den Halbleiter Aluminiumgalliumarsenid ersetzt und mit Laserlicht bestrahlt.

Aus einer komplexen Wechselwirkung zwischen dem Licht und dem Halbleiter entstand ein neues Quasiteilchen - ein so genannten Polariton. Das bestrahlte Rippenmuster des Halbleiters war unter anderem dafür ausschlaggebend, wie sich die Polaritone bewegen konnten und welche Energie von ihnen ausgeht. Auf diese Weise konnten die Quasiteilchen einen suprasoliden Zustand einnehmen.

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Superfestkörper mithilfe von Laserlicht herzustellen scheint einfacher zu sein als mit ultrakalten Atomen, erklärt eine der beteiligten Wissenschaftler. Dadurch könnte die Forschung an suprasoliden Quantenmaterien einen erheblichen Schub erhalten. Er hofft, dass das Experiment das Verständnis über derartige Quanteneffekte voranbringt.

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