Mangel an Helium gefährdet MR-Untersuchungen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Helium wird nicht nur zum Aufpumpen von Geburtstagsballons verwendet, es hat auch einen wichtigen Nutzen in der Medizin. Magnetresonanzuntersuchungen wären nicht möglich, wenn das Element in flüssiger Form nicht supraleitende Magneten innerhalb der Geräte auf -270 Grad Celsius kühlen würde. Nun gibt es eine weltweite Knappheit an Helium und Mediziner sind besorgt um ihre Instrumente, wie NBC News berichtet.
2000 Liter pro Gerät
"Helium ist zu einem großen Problem geworden. Gerade in der aktuellen geopolitischen Situation", erklärt Mahadevappa Mahesh von der Johns Hopkings School of Medicine Baltimore. Bereits seit einigen Jahren gab es Lieferschwierigkeiten bei großen Mengen Helium. Ein MR-Gerät benötigt rund 2000 Liter davon. Die Anzahl der weltweiten Hersteller ist begrenzt.
Problem Russland
Eine große neue Anlage zur Herstellung von Helium im Osten Russlands hätte den Betrieb aufnehmen und einen großen Teil des weltweiten Bedarfs abdecken sollen. Im Jänner kam es allerdings zu einem Brand. Dadurch verzögert sich der Produktionstart, in der Zwischenzeit ist allerdings ein noch größeres Hindernis aufgetaucht: Der vom russischen Präsidenten Wladimir Putin angeordnete Angriffskrieg gegen die Ukraine. Länder wie die USA kaufen derzeit kein Helium aus Russland.
Das Material wird nun rationiert. Medizinische Einsatzzwecke haben bei der Verteilung Vorrang. Die Lage sei ernst, sagt Donna Craft vom Unternehmen Premier, das Helium für Krankenhäuser besorgt: "Im Geschenke-Shop blasen wir wahrscheinlich keine Luftballons mehr auf."
Kommentare